Sabine Bohlmann: Der kleine Siebenschläfer
Der kleine Siebenschläfer bereitet sich auf seinen Winterschlaf vor. Er baut sich ein kuscheliges Nest mit Moos, Federn und gaaaanz vielen Blättern.
Auch seinen Winterspeck hat er sich schon angefressen. Es gab Bucheckern, Haselnüsse, Kastanien, Brombeeren und Eicheln.
Da kommt seine beste Freundin, die Haselmaus, vorbei, um ihm Gute Nacht zu sagen ... und ihm vom Winter zu erzählen.
Ob der Siebenschläfer nun wirklich einschlafen kann?
Lasst Euch überraschen!
Eure Nelly
Jana Hoch: The Ruby Circle - All unsere Geheimnisse
In "The Ruby Circle" von Jana Hoch taucht man ein in die exklusive Welt der Highclare Academy, als Louisa, eine Stipendiatin mit einer undurchsichtigen Vergangenheit, die elitäre Schule betritt. Die Geschichte fesselt mit der mysteriösen Atmosphäre, die jeden Schüler umgibt, und Louisas Versuch, sich in diesem intriganten Umfeld zurechtzufinden. Als begabte Reiterin trifft sie auf den undurchsichtigen Pferdeflüsterer Theo, der nicht nur ihre Leidenschaft für Pferde teilt, sondern auch sein eigenes Geheimnis hütet. Mit einer gelungenen Mischung aus Thrill, Romantik und düsteren Geheimnissen entfaltet sich eine Geschichte voller Spannung und unerwarteter Wendungen. "The Ruby Circle" ist ein Jugendbuch voller Glamour und Enthüllungen, das Jugendliche ab 14 Jahren in seinen Bann ziehen wird.
Ben Aitken: The Marmalade Diaries
In diesem Roman erzählt Ben Aitken die besondere und wahre Geschichte seiner Freundschaft zu Winnie, einer 85-jährigen alten Dame.
Wir schreiben das Jahr 2020. Ben Aitken ist Autor und Journalist und reist für seine Reportagen um die ganze Welt. Doch dieses Jahr ist alles anders. Corona ist ausgebrochen. Zur Zeit hält er sich in London auf und merkt, dass er von dort nicht mehr wegkommt. Wo jetzt unterkommen, das ist die große Frage?
Ben antwortet auf eine Anzeige, mit der ein Mitbewohner und eine helfenden Hand für die betagte Dame gesucht wird und zieht bei ihr ein. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt ist, dass er coronabedingt eine ganze Weile dort wird bleiben müssen. Nach anfänglichen Problemen mit teilweise sehr skurrilen und schrägen Alltagssituationen, entwickelt sich zwischen dem ungleichen Paar eine ganz besondere Freundschaft.
Immer mit dabei ist ein besonderes kulinarisches
Element: Winnies selbstgemachte Orangenmarmelade...
Die genüssliche Leseempfehlung eines charmanten Buches.
Cornelia Funke: Hinter verzauberten Fenstern
Heute stelle ich Euch das Adventsgeschichtenbuch für größere Kinder vor. Es ist richtig spannend!
Julia ist sauer! Ihr Bruder Olli hat einen Schokoadventskalender bekommen und sie? Sie nur einen blöden aus Papier! Sie ist so sauer, dass sie sich in ihrem Zimmer einschließt und bockig ist. Doch irgendwie ist Julia neugierig geworden und schleicht sich heimlich in die Küche und holt sich ihren großen, glitzernden Kalender in ihr Zimmer.
Doch was passiert, als sie das erste Türchen heimlich aufmacht? Und was passiert dann, als sie es an Tag 1 noch einmal öffnet?
Seid gespannt!!!! Ein ungewöhnliches Abenteuer beginnt!! Begleitet die Kinder doch dabei, mir hat es sehr viel Spaß gemacht!
Eure Nelly
Cis Meijer: Missing in Paris
"Missing in Paris" entführt die Leser in ein packendes Young Adult Thriller-Abenteuer. Lottes Welt wird durch eine mysteriöse Postkarte ihrer Schwester Nina erschüttert. Der subtile Hilferuf lässt Lotte nicht ruhen, und sie überzeugt ihren Vater, mit ihr nach Paris zu reisen, um Nina zu suchen.
Die Indizien deuten auf eine mögliche Entführung hin, und Lotte findet sich allein in den faszinierenden aber gefährlichen Kulissen der Pariser Kunst- und Modewelt wieder. Die Suche gestaltet sich schwierig, Informationen sind rar und Lotte muss sich behaupten, um den Schatten der Ungewissheit zu entkommen.
Die Charakterentwicklung von Lotte, von besorgter Schwester zu einer mutigen Suchenden, bildet das emotionale Herzstück der Geschichte. Die Spannung steigt mit jeder Enthüllung, und die unerwarteten Wendungen halten die Leserinnen bis zur letzten Seite gefesselt.
"Missing in Paris" ist nicht nur ein Thriller, sondern auch eine Reise durch familiäre Bande, Geheimnisse und die einzigartige Atmosphäre von Paris. Die Geschichte kombiniert geschickt emotionale Tiefe, Spannung und einen Hauch von Mysterium, was sie zu einem Lesevergnügen für alle Fans von packenden Jugendkrimis macht.
Isabel Abedi: Merope, das Sternenkind
Die Adventszeit ist eine ganz besondere und aufregende Zeit. Heute stelle ich Euch ein Adventsgeschichtenbuch für jüngere Kinder und nächste Woche für ältere Kinder vor. Da hört Ihr jeden Tag eine kleine Geschichte und die Zeit vergeht wie im Flug bis zum Weihnachtsfest.
Merope ist ein kleines Sternenkind, das aus Versehen die Sterne ihrer Bettdecke auf die Erde niederregnen lässt. Sie fliegt zur Erde um sie wieder einzusammeln und erlebt viele wunderschöne Abenteuer dabei.
Begleitet Merope dabei und lasst Euch verzaubern…..wie ich mich!
Eure Nelly
F. T. Lukens: So this is ever after
Die Geschichte beginnt genau dort, wo die meisten enden –
mit dem Sieg über den Bösewicht.
Arek, der unerwartet den Königsthron übernimmt, steht vor einer magischen Herausforderung: einen Seelenbund bis zu seinem 18. Geburtstag eingehen, oder die Magie wird ihn töten. Obwohl er seinen besten Freund und Magier Matt liebt, scheut er davor zurück, ihn mit dieser Bürde zu belasten, und das Chaos nimmt seinen Lauf.
Die Geschichte fesselt mit Missverständnissen, fehlender Kommunikation und den vielfältigen Herausforderungen, denen sich Arek und seine Freunde stellen müssen. Besonders beeindruckend ist, wie die Freundschaften in den Vordergrund treten und die Charaktere Raum zur Entfaltung bekommen. Inmitten von Areks Versuchen, das Königreich zu führen, zeigt die Geschichte auf humorvolle Weise, dass Liebe manchmal näher ist, als man denkt.
"So This Is Ever After" bietet nicht nur Fantasy-Unterhaltung, sondern auch herzliche Momente, die Fantasy-Liebhaber begeistern und den Kopf beim Lesen wunderbar abschalten lassen. Es hat mich von Anfang bis Ende mit seinem einzigartigen Charme gefesselt.
Daniel Kehlmann: Lichtspiel
In „Lichtspiel“ von Daniel Kehlmann geht es um den einst gefeierten und dann weitestgehend vergessenen Stummfilmregisseur Georg Wilhelm Pabst. Ein Mensch, dem Kunst alles bedeutete und der mit seiner Kunst den Fortschritt voranbringen und gegen bestehende Verhältnisse anging.
Warum wird eine einst gefeierte Berühmtheit dann doch "vergessen"?
Mir hat es große Freude bereitet, und ich bin dem Lebensweg Pabsts atemlos gefolgt, um zu erfahren, was geschehen ist.
In den 1920-er und Anfang der 1930-er Jahren ist er in Deutschland erfolgreich und wird gefeiert. Zur Zeit der Machtergreifung ist er wegen Dreharbeiten gerade in Frankreich und ist auch dort eine Berühmtheit. Er wird als Meister des Schnitts gefeiert!
Es folgen drei Jahre Amerika und sein großes Scheitern… und erst jetzt beginnt die eigentliche Geschichte! Pabst, ein Nazigegner, lässt sich auf falsche Kompromisse ein und dreht vordergründig unpolitisch erscheinende Filme für die Bavaria. Dies war der Beginn, der seinen Ruf schädigte und Anfang seines Vergessenwerdens.
Ein Buch wie ein Film! Absolut lesenswert!
Bücher gegen das Vergessen
Heute stelle ich Euch Bücher vor, die ganz wichtig sind! Es sind Bücher, gegen das Vergessen. Aber was sollen wir nicht vergessen?
Es gab eine Zeit in Deutschland, die ganz dunkel und ganz schlimm war. Viele Menschen wurden auf Anordnung eines Mannes namens Hitler verfolgt und getötet. Sie mussten sterben, weil sie einen anderen Glauben hatten, weil sie eine Beeinträchtigung oder auch eine andere Meinung hatten.
Damit so etwas nie wieder passieren kann, müsst Ihr über diese Zeit Bescheid wissen und darum auch darüber lesen oder Euch vorlesen lassen.
Diese Bücher finde ich dafür richtig gut:
1. Little People Big Dreams: "Anne Frank", Insel Verlag
2. Das alte Haus an der Gracht, Verlagshaus Jacoby & Stuart
3. Kinder mit Stern, Carlsen Verlag
4. Kinder unterm Hakenkreuz, DTV
5. Alles über Anne, Carlsen Verlag
Viele Grüße
Eure Nelly
Katrine Engberg: Glutspur
In diesem Auftakt einer neuen Krimireihe geht es um drei unterschiedliche Todesfälle.
Liv Jensen ist Privatermittlerin und soll sich um den ersten Fall kümmern. Ein Journalist wurde vor drei Jahren ermordet aufgefunden und bis heute gibt es keine richtige Spur, die zum Täter führt. Sie nimmt sich des Falles an und kommt bei den Ermittlungen überraschend zügig voran.
Parallel dazu wird eine Frau im Wald tot aufgefunden.
Es steht die Frage im Raum, ob diese Fälle möglicherweise miteinander zusammenhängen. Im Laufe der Ermittlungen lernt Liv Jensen Hannah Leon kennen. Sie ist Krisenpsychologin, hat selbst einen schweren Schicksalsschlag erlitten und ist deswegen beurlaubt. Dieser Schicksalsschlag ist ein wichtiger Baustein bei der Suche des Täters. Im Lauf der Geschichte taucht noch eine neue Person auf: Nima Ansari. Er ist iranischer Automechaniker und gerät im Mordfall der Frau unter Verdacht. Im Laufe der Ermittlungen dringt Liv immer weiter in die Vergangenheit vor und in ein dunkles Kapitel der dänischen Geschichte. Irgendjemand versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt.
Ein spannendes, intelligent umgesetztes Buch, das mein persönliches Highlight unter den diesjährigen Krimis ist.
Dominic Sandbrook: Zeit der Finsternis: Der Zweite Weltkrieg
Das Buch "Weltgeschichte hautnah: Die Geschichte des Zweiten Weltkrieges global erzählt" von Dominic Sandbrook ist ein beeindruckendes Werk, das die Geschichte des Zweiten Weltkriegs in einer äußerst packenden und emotionalen Weise präsentiert. Obwohl es sich um ein Geschichtsbuch handelt, fühlt es sich oft an, als würde man einen fesselnden Roman lesen.
In diesem Buch nimmt der Autor die Leser mit auf eine Reise durch die dunkle Vergangenheit, die von Konflikten und Armut geprägt ist und erzählt von den Anfängen Adolf Hitlers, der zum Herrscher des Dritten Reiches aufsteigt. Das Buch beleuchtet die blutigste und dramatischste Zeit der Weltgeschichte, den Zweiten Weltkrieg.
Die Erzählweise ist äußerst beeindruckend. Jeder Abschnitt beginnt mit den Erlebnissen realer Personen, die in dieser düsteren Zeit lebten. Diese persönlichen Geschichten werden geschickt mit historischen Fakten verwoben, um die Geschichte lebendig und verständlich zu machen. Dieser Ansatz macht die Geschichte keineswegs trocken oder verstaubt, sondern äußerst zugänglich.
Das Buch bietet auch einen faszinierenden englischen Blick auf die Geschichte und beleuchtet Ereignisse in Japan und China, die oft weniger bekannt sind. Es behandelt auch die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, einschließlich des Holocausts, auf eine schonungslose Weise.
Zusammenfassend ist dieses Buch von immensem Wert und erinnert uns daran, warum es so wichtig ist, die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs nicht zu vergessen.
Naomi Novik: Scholomance - Tödliche Lektion
In Naomi Noviks Buch 'Scholomance – Tödliche Lektion' entdeckst du eine magische Schule, die sich von allem unterscheidet, was du bisher kennst. Hier gibt es keine Lehrer, nur Schüler, und das Überleben steht auf dem Lehrplan. Die Scholomance ist ein finsterer Ort, in dem dunkle Wesen namens Mals lauern, hungrig nach der magischen Energie der Schüler. Doch für die Hauptfigur, Galadriel, genannt El, ist dies nur ein weiterer gefährlicher Ort in ihrem harten Leben.
Ich habe dieses Buch von der ersten Seite an geliebt, vor allem wegen seiner düsteren Stimmung und der faszinierenden Scholomance-Welt. El, die Protagonistin, ist eine Einzelgängerin mit einer besonderen Gabe, und sie hat mich mit ihrer Ehrlichkeit und ihrem Sarkasmus sofort für sich eingenommen. Ihre Reise, Freunde in dieser feindseligen Umgebung zu finden, hat mich begeistert.
Die Autorin hat diese düstere Welt so lebendig und detailliert erschaffen, dass ich mich von Anfang an darin verloren habe.
Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen, insbesondere wenn du dunkle und geheimnisvolle Geschichten magst.
Amir Gudarzi: Das Ende ist nah
Amir Gudarzi erzählt in diesem autobiografischen Roman seine Fluchtgeschichte. Im Jahr 2009 ist der gebürtige Iraner aufgrund der Proteste gezwungen, seine Heimat zu verlassen und flüchtet nach Wien.
Dort angekommen muss er erfahren, wie die Behörden vor Ort mit Menschen wie ihm umgehen. Er wird von einem Lager bzw. Wohnheim zum nächsten geschickt und spürt die sowohl heimliche als auch offene Verachtung der österreichischen Gesellschaft.
Und nicht nur das. Er leidet Hunger, erträgt schlimme Demütigungen und schlägt sich mit wenig Geld und einer nicht vorhandenen Perspektive als Flüchtling im Exil durch.
Er lebt mit der Ungewissheit, ob er in Österreich bleiben kann oder wieder abgeschoben wird.
Da lernt er eine junge Frau namens Sarah kennen. Sie ist Studentin und interessiert sich für die Proteste im Iran.
Sarah verliebt sich in ihn und Amir ist für sie sowohl Studienobjekt als auch Halt zugleich und das obwohl Amir selbst diesen Halt bräuchte. Er weiß deshalb nicht, wie er mit Sarah und der Gesamtsituation umgehen soll.
Eine berührende Geschichte, die uns vor Augen führt, wie wichtig Menschlichkeit ist und ein, wie ich finde, sehr wichtiges Buch.
Oliver Jeffers: Da ist ein Gespenst im Haus
Erwartet das Unerwartete in diesem wunderschönen Bilderbuch!
Ein kleines Mädchen lädt uns in ihr Haus ein. Sie sagt, es soll bei ihr Gespenster geben!
Sie selbst kann aber keine finden….könnt Ihr es vielleicht? Schaut ganz genau hin und habt gaaaanz viel Spaß dabei….denn gruselig ist es kein bißchen!
Eure Nelly
Amy Giles: Jetzt ist alles, was wir haben
In „Jetzt ist alles, was wir haben“ folgen wir Hadley McCauley, einer scheinbar perfekten High-School-Schülerin, die in einer wohlhabenden Familie im Staat Washington lebt. Die Geschichte beginnt wie eine typische High-School-Liebesgeschichte, als Hadley sich in den Bad Boy Charlie Simmons verliebt. Doch hinter ihrer makellosen Fassade verbirgt sich ein düsteres Familiengeheimnis: Ihr Vater ist ein gewalttätiger Hedgefond-Manager. Hadleys Strategie des Schweigens und der Perfektion bricht zusammen, als die Gewalt eskaliert.
Das Buch ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die die Leserin von den anfänglichen Klischees zu einer tiefgründigen und erschütternden Geschichte führt. Es hebt die bedrückende Realität von häuslicher Gewalt und den Überlebenskampf einer jungen Frau hervor. Die Charaktere entwickeln sich von Stereotypen zu komplexen Figuren, und die Enthüllung des Familiengeheimnisses verleiht der Geschichte Tiefe. 'Jetzt ist alles, was wir haben' ist eine ergreifende Lektüre, die das Herz berührt und zum Nachdenken anregt.
Melissa Hill & Anja Stapor: Tristan Mortalis
"Tristan Mortalis" ist ein fesselnder Jugendthriller von Anja Stapor und Melissa Hill, der die Geschichte von fünf Freunden erzählt, die sich in der Theater-AG kennengelernt haben. Nach ihrem Schulabschluss trennen sich ihre Wege, doch als die Leiche von Michael, der sich den Spitznamen Tristan gegeben hat, im Moor in der Nähe ihrer Heimat gefunden wird, sind sie fest entschlossen, das Rätsel um seinen Tod zu lösen. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der ehemaligen Theater-AG-Mitglieder erzählt und enthüllt nach und nach ihre Geheimnisse, während sie versuchen, die Wahrheit über Tristan aufzudecken.
"Tristan Mortalis" hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Die Spannungsbögen sind geschickt platziert und führen den Leser stets auf neue Fährten und die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven ermöglicht ein tiefes Verständnis der Charaktere.
Eine absolute Buchempfehlung von mir.
Und heute?
Und heute?
Ist soooo ein schönes Bilderbuch!
Was möchte ICH heute alles machen? ICH darf alles aussuchen und bestimmen!
Hurra!!!
Meine ersten Entscheidungen: Was ziehe ich heute an? Rock oder Hose? Spielkleid oder Ballkleid? Wintermantel oder Sommerdress?
Was möchte ich frühstücken? Pancakes oder Müsli? Obst oder Süßes? Pizza oder Nudeln?
Alles ist erlaubt!!!
Ein Bilderbuch, das man jeden Tag aufs Neue ansehen kann, weil es jeden Tag anders wird!
Mir gefällt es supergut!
Eure Nelly
Ellie Midwood: Die Violinistin von Auschwitz
Dies ist die Geschichte von Alma Rosé, einer berühmten österreichischen Violinistin.
Ihr wurde die Leidenschaft zur Musik schon in die Wiege gelegt.
Ihr Vater war über 50 Jahre lang “Erster Konzertmeister“ der Wiener Hofoper sowie Leiter der Wiener Philharmoniker und führte das berühmte Rosé-Quartett an. Zu der berühmten musikalischen Familie gehörten außerdem der Komponist Gustav Mahler (ihr Onkel) und ihre Patentante Alma Mahler-Werfel. Sie selbst wurde als Violinistin sehr erfolgreich und gründete unter anderem ein berühmtes Damenorchester.
Wie aber wurde sie zur Violinistin von Auschwitz? Nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland musste Alma über die Niederlande nach Frankreich fliehen. Als Frankreich dann ebenfalls unter deutsche Kontrolle gekommen war, wurde sie im Dezember 1942 verhaftet, zunächst im Sammellager Drancy interniert und am 18. Juli 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht.
Dort sah sie jeden Tag den unmenschlichen und schrecklichen Alltag der Menschen, die nach Auschwitz deportiert worden waren, denen schlimmste Dinge angetan wurden und die den Quälereien der SS-Schergen schonungslos ausgeliefert waren - bis hin zum Tod.
Trotz all dieser schrecklichen Erlebnisse gelingt Alma Rosé etwas, das, aus heutiger Sicht betrachtet, völlig unvorstellbar gewesen sein muss: Ihr ist es tatsächlich gelungen, an diesem Ort des Schreckens, ein Orchester zu gründen und zu leiten.
Das Buch erzählt die Geschichte dieser unglaublichen Frau.
Ich habe mich schon oft und intensiv mit dem Thema „Nationalsozialismus“ und „Auschwitz“ auseinandergesetzt und schon viel darüber gelesen. Und obwohl ich deswegen schon eine Menge erfahren habe, hat dieses Buch mich sehr schockiert und tief berührt! Ähnlich tiefe Gefühle hat das Buch "Denk nicht, wir bleiben hier" von Anja Tuckermann bei mir hinterlassen, das ich Im Jahr 2005 mit damals 14 Jahren in der Schule vorgestellt habe. Ein Buch, das immer in meinem Herzen bleiben wird und mit den Anstoß für meine Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und den Qualen in den Konzentrationslagern in dieser Zeit gab.
Martin Verg: Unsichtbares sichtbar machen - PhänoMINT Reihe
Heute möchte ich euch ein Sachbuch vorstellen, aus der PhänoMINT-Reihe. Es heißt "Unsichtbares sichtbar machen" und ich durfte sogar bei einem Experiment zusehen.
Das Experiment heißt "Fliegender Pfeffer" und du brauchst dazu:
Salz, Pfeffer, einen Kunststofflöffel und ganz wichtig, ein Tuch.
Du mischt Salz und Pfeffer, reibst deinen Löffel an dem Tuch (ganz fest!) und hältst ihn dann über das Salz-Pfeffer-Gemisch. Drehst du dann den Löffel um, siehst du, dass der Pfeffer an den Löffel gesprungen ist. Hurra!!!!
Es gibt noch viele tolle Experimente in diesen PhänoMINT-Büchern. Schaut sie euch an und probiert sie aus, es macht ganz viel Spaß und es ist für jedes Alter etwas dabei.
Eure Nelly
C.J. Daugherty: Night School 1. Du sollst keinem trauen
Die 16 jährige Alyson Elizabeth Sheridan, von jedem nur Alli genannt, ist seit dem Verschwinden ihres großen Bruders nicht mehr dieselbe. Nachdem sie zum dritten Mal in einem Jahr verhaftet wurde, reicht es ihren Eltern endgültig, Sie wird auf das Internat Cimmeria geschickt, welches abgelegen in einem Waldgebiet liegt. Überraschenderweise findet sie schnell Anschluss und Allie hat die Hoffnung, dass sie vielleicht endlich den richtigen Platz für sich gefunden hat.
Doch schnell wird ihr klar, dass der Schein trügt und das Internat ein Geheimnis birgt. Als ein Mord geschieht, gerät Allie unter Verdacht. Auf der Suche nach dem wahren Mörder, stößt sie auf eine mysteriöse Verbindung ihrer Mutter zur Schule und wird immer mehr in das gefährliche Mysterium von Cimmeria hineingezogen. Bald muss sie sich fragen, wem sie überhaupt noch trauen kann.
Night School ist durchaus schon eine ältere Buchreihe, doch immer noch eins meiner Lieblingsreihen. Deswegen musste ich diese euch einfach vorstellen. Ohne das Genre Fantasy auch nur ansatzweise zu berühren, zieht das Buch einen in eine neue Welt, die deutlich macht, dass man nicht unbedingt einen bösen Werwolf oder Vampir braucht, um Menschen das Grauen zu lehren. Es wird gezeigt, wie beängstigend Menschen werden können, wenn es um Macht und Geld geht.
Meiner Meinung nach hätte C.J. Daugherty die Einführung in die 5-bändige Reihe nicht besser schreiben können.
Juli Zeh, Elisa Hoven: Das war´s
Heute stelle ich euch ein sehr spannendes Buch vor!
Es geht um eine Schulklasse, die 6A, in der jeden Tag das SUPERSANDWICH des beliebtesten Mädchens, von Marie, geklaut wird.
Ganz schnell verurteilen die Kinder in der Klasse den Neuen, KONRAD!
Er wird gemobbt und ganz böse geärgert. Bis die Kinder auf die Idee kommen, eine Gerichtsverhandlung auf dem alten Fußballfeld abzuhalten. Sehr schnell erkennen die Kinder, dass alles ganz anders ist, als alle zuerst geglaubt haben.
Ein ganz tolles Buch über die Vermutung von Schuld!
Holly Jackson: Five Survive
SECHS FREUNDE.
EIN TÖDLICHER ROADTRIP.
Die 18-jährige Red und ihre Freunde machen einen Roadtrip, um Spring Break zu feiern. Es ist eine lange Fahrt, aber die Stimmung ist gut. Bis der alte Campingbus mitten im Nirgendwo eine Panne hat. Kein Empfang, keine Aussicht auf Hilfe. Schnell wird den Freunden klar, dass dies kein Zufall ist, denn draußen in der Dunkelheit beobachtet sie ein Scharfschütze und er weiß genau, wer sie sind. Sobald sie den Bus verlassen, schießt er auf sie. Seine Forderung: Jemand aus der Gruppe hat ein Geheimnis, das er preisgeben soll. Doch wen meint er? Es kommt zu einem Katz-und-Maus-Spiel, bei dem die Freunde verzweifelt versuchen herauszufinden, welches Mitglied der Gruppe das Ziel ist.
In der engen, klaustrophobischen Umgebung des Wohnmobils kommen vergrabene Geheimnisse ans Licht und die Spannungen innerhalb der Gruppe erreichen tödliche Ausmaße. Und nicht alle werden die Nacht überleben.…
„Five Survive“ stammt aus der Feder von Holly Jackson, die mich durch ihre „A good Girl´s Guide to Murder“-Trilogie bereits als Fan gewann, und auch diesmal enttäuschte sie mich nicht.
„Five Survive“ ist ein außergewöhnlicher Young-Adult-Thriller, der meine Erwartungen übertraf und eine fesselnde Geschichte liefert, die mit intensiver Paranoia, Spannung und Plot-Twists spielt, die man bis zum Ende nicht erwartet.
Gianrico Carofiglio: Groll
In diesem psychologisch raffinierten Krimi geht es um Penelope Speda. Sie war Stabhochspringerin und erfolgreiche Staatsanwältin. Doch rätselhafte Umstände führten dazu, dass sie ihre Karriere abrupt beenden musste. Seitdem ist sie von starken Schuldgefühlen geplagt und ertränkt den Schmerz in Alkohol, treibt viel Sport und ermittelt auf privaten Wegen.
Dann bekommt sie einen schier unlösbaren Fall auf den Schreibtisch, bei dem ein einflussreicher Chirurg und Universitätsprofessor unerwartet an einem Herzinfarkt stirbt. Alles deutet auf einen natürlichen Tod hin und die Leiche wird eingeäschert. Die Tochter des Verstorbenen glaubt jedoch an ein Verbrechen und ihretwegen versucht Penelope, die Hintergründe des Falles aufzuklären.
Was Penelope noch nicht ahnt: Dieser Fall wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontieren und es wird sehr schmerzhaft für sie, sich dieser stellen zu müssen. Wird es ihr dennoch gelingen, den Fall aufzuklären?
Ich verspreche Ihnen spannende Unterhaltung mit diesem Buch.
Yasmin Shakarami: Tokioregen
Malu möchte nichts wie weg – weg von Zuhause, weg aus Deutschland, weg aus ihrem Leben. Als sie die Chance zu einem Schüleraustausch nach Japan bekommt, ergreift sie daher sofort die Gelegenheit. Und Malu glaubt, sich bestens vorbereitet zu haben. Doch Tokio in seiner Andersartigkeit haut sie um, genauso wie ihr geheimnisvoller neuer Mitschüler Kentaro. Nur langsam lässt sie ihn an sich heran, aber Kentaro zeigt ihr sein ganz eigenes Tokio, und Malu entdeckt eine Seite an sich selbst, die sie alleine niemals gefunden hätte. Während romantischer Dates im neondurchtränkten Sommerregen, verrückter Karaoke-Sessions und magischer Momente im Mondschein auf den Dächern der Stadt wachsen ihre Gefühle füreinander unaufhaltsam. Doch dann sucht eine verheerende Katastrophe Tokio heim, und Malu muss alles daransetzen, im Chaos der verwüsteten Millionenmetropole ihre große Liebe wiederzufinden …
Ein tief berührender Roman, der einem das Gefühl gibt, mit Malu direkt in Tokio zu sein. Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit einem spannenden Twist.
Tokioregen ist der erste Roman von Yasmin Shakarami und
ich freue mich darauf, noch mehr von ihr in der Zukunft zu lesen.
Andrej Kurkow: Samson und das gestohlene Herz
Der zweite Kriminal- und Historienroman spielt in den Jahren 1919 und 1920 in Kiew. Nachdem sich Samson von seinem letzten Fall erholt hat, ist er wieder gefordert. In dem neuen Fall geht es um illegalen Fleischverkauf. Er und sein Kollege Cholodnij beginnen, in dem Fall zu ermitteln. Ins Visier gerät Iwan Briskin: Er soll an verschiedene Personen illegal Fleisch verkauft haben.
Die Frage ist nun: Sind Briskin und seine Frau allein dafür verantwortlich oder gibt es weitere Drahtzieher und Beteiligte? Und sagt Briskin wirklich die ganze Wahrheit? Der Druck auf Samson und Cholodnij wächst denn Najden, der Chef der Miliz, möchte den Fall so schnell wie möglich abschließen.
In den ganzen Irrungen und Wirrungen rund um diesen Fall wird Samsons Freundin Nadjeschda, die er im ersten Buch kennen und lieben gelernt hat, von streikenden Eisenbahnern entführt. Nadjeschda sollte sie für eine Zählung überprüfen aber die Eisenbahner wollten dies nicht hinnehmen. Nur mit Mühe gelingt es Samson, Nadjeschda aus den Fängen der Eisenbahner zu befreien.
Diese Situation und der Verlauf der Ermittlungen rund um die illegalen Fleischverkäufe stellt Samson auf eine harte Probe und verändert seine Denkweise nachhaltig.
Diese Krimireihe von Andrej Kurkow gefällt mir so gut, weil sie eine schöne Mischung aus Kriminalliteratur und historischem Roman mit hohem Anspruch in sich vereint. Sie verdeutlicht, wie eng die Geschichte der Ukraine mit der Russlands verwoben ist, weshalb sie aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine durchaus als zeitgenössische Literatur zu benennen ist. Mit den besten Empfehlungen von mir.
Die Samson-Reihe:
„Samson und Nadjeschda“
9783257072075, 24 €
„Samson und das gestohlene Herz“
9783257072570, 24 €
Michael Ende: Momo
Momo wird dieses Jahr 50 Jahre alt und darum gibt es jetzt "Momo" zum ersten Mal als Bilderbuch. Guckt Euch die tollen Zeichnungen an! Momo kann ganz toll zuhören, mit Momo kann man ganz toll spielen und durch Momo lernt man, dass es etwas ganz Besonderes ist, wenn man sich Zeit nimmt, um anderen richtig zuzuhören.
Ein wunderschönes Bilderbuch für Kinder ab 5 Jahren
Jana Revedin: Der Frühling in den Bäumen
Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer eigenen Mutter, die in den 50er Jahren die erste Frauenzeitschrift gründete. Eine Zeitschrift, die nicht nur unterhielt, sondern auch einen kritischen Blick auf die Politik, die Gesellschaft und vor allem auf die Rolle der Frau in der Gesellschaft warf.
Sie erzählt aber auch die Geschichte, wie ihre Mutter Renina im Privatleben nach überstürzter Heirat mit dem Atomphysiker Fred Dietrich (Neffe von Marlene Dietrich) Gewalt durch diesen erfuhr und wie sie sich daraus zu befreien suchte.
Sie erlangte schließlich ihre Unabhängigkeit in einer Zeit, in der die Abhängigkeit vom Mann sogar gesetzlich gesichert und geschützt war.
Ein Buch über eine starke Frauenpersönlichkeit, der ich sehr gerne meine Leseempfehlung gebe!
Jennifer Lynn Barnes: Cold Case Academy - Ein mörderisches Spiel
Die 17-jährige Cassie besitzt eine außergewöhnliche Fähigkeit. Sie kann andere Menschen lesen wie ein offenes Buch. Diese nutzt sie allerdings nur, um ihren langweiligen Job als Kellnerin etwas spannender zu gestalten, in dem sie nebenbei in die Rollen der Gäste schlüpft und deren Motive und Handlungen vorhersagt. Doch ihr monotoner Alltag ändert sich drastisch, als ein junger Mann im Restaurant auftaucht der behauptet vom FBI zu sein, und sie zu einem Gespräch einlädt. In diesem wird sie zur „Cold Case Academy“ eingeladen, einem Eliteausbildungsprogramm für junge Profiler. Kurzentschlossen sagt sie zu und findet sich unter lauter ähnlich Hochbegabten, wie sie selbst wieder. Während ihrer Ausbildung soll sie an alten, ungeklärten Fällen arbeiten und diese mit ihren Fähigkeiten lösen, doch es dauert nicht lange, bis sie von ihrer Vergangenheit eingeholt und in einem brandaktuellen Fall hineingezogen wird. Plötzlich wird Cassie nicht nur mit der tödlichen Gefahr konfrontiert, sondern auch mit der Frage, wem sie überhaupt noch trauen kann.
Ein toller Auftakt der fesselnden Jugend-Thriller-Reihe von Jennifer Lynn Barnes, die bereits durch ihre Inheritance-Reihe bekannt wurde. Das Buch ist empfohlen für Jugendliche ab 15 Jahren. Ein absoluter Pageturner, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat und dazu brachte, das Buch in einem Tag zu verschlingen. Klare Leseempfehlung von mir!
Tom Hillenbrand: Die Erfindung des Lächelns
Am 22. August 1911 öffnete der Louvre in Paris seine Pforten. Doch es fehlt etwas ganz Wichtiges: die berühmte Mona Lisa von Leonardo da Vinci!
Sofort werden Maßnahmen eingeleitet, die zur Ergreifung des Diebes führen sollen: Straßen, Bahnhöfe und Häfen werden weiträumig abgesperrt, doch es ist zu spät. "La Joconde" bleibt verschwunden.
Juhel Lenoir soll versuchen das Bild zu finden und die Frage beantworten, wer hinter dem Diebstahl steckt. Dafür gibt es einige Kandidaten:
Zum einen ein anderer berühmter Maler, der Pablo Picasso hieß und nicht nur für seine Werke berühmt war, sondern auch für kleine Gaunereien im Louvre, aber ist er auch wirklich der Täter?
Vielleicht ist es Vincenzo, ein kleiner italienischer Gauner, der in den Tag hineinlebt und sich für keine Schandtat zu schade ist. Ist er vielleicht der Dieb?
Oder geht der Diebstahl auf das Konto einer radikalen Gruppe, zu der unter anderem auch Jelena gehört und die mehrere Anschläge zu verantworten hat? Sie wird von der Polizei gesucht. Aber hat sie auch das Bild?
Diese Fragen werden beantwortet und als Leser*in erlebt man viele Überraschungen.
Das Buch gehört zu meinen absolutes Highlights in diesem Herbst. Ein Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht und unglaublich detailliert alle Zusammenhänge schildert. Der Leser und die Leserin wird immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt und das Ende ist überraschend und genial.
Axie Oh: Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
Minas Welt ist von schrecklichen Stürmen geprägt, die zahlreichen Menschen tagtäglich das Leben kosten. Um den Meeresgott zu besänftigen, wird daher jedes Jahr das schönste Mädchen des Landes in die Fluten geworfen, denn die Legenden besagen, dass eines Tages der Meeresgott seine wahre Braut auserwählen und somit den schrecklichen Stürmen ein Ende bereiten wird. Als die Freundin ihres geliebten Bruders als Braut des Meeresgottes ausgewählt wird, opfert sich Mina freiwillig gegen den Willen Ihres Dorfes und gelangt ins Reich der Geister. Als Mina dort ankommt, muss sie allerdings erkennen, dass nicht alles, was in den Legenden erzählt wird wahr ist und auf dem Meeresgott ein Fluch liegt. Ihr bleiben nur dreißig Tage, diesen zu brechen um sich und ihr Volk zu retten…..
Eine fantastische Geschichte, die einem die Chance gibt, in eine zauberhafte Märchenwelt einzutauchen, die von koreanischen Sagengeschichten geprägt ist.
Eine wundervolle Liebesgeschichte die das Herz höher schlagen lässt. 💗
Eine absolute Leseempfehlung von mir.
Sanaka Hiragi: Die Erinnerungsfotografen
Herr Hirasaka betreibt ein außergewöhnliches Fotostudio.
Es kommen Menschen dahin, die auf der Schwelle zum Jenseits stehen und am Ende ihres Lebens einen ganz persönlichen Lebensfilm zusammenstellen wollen.
Das Besondere: Jeder Besucher bekommt die Chance, zu einem bestimmten Moment seiner Vergangenheit zu reisen und eines dieser Bilder aufzufrischen.
Wir haben eine Frau, deren Erinnerungen an das Nachkriegstokio verblasst sind. Ein Yakuza-Mitglied, das ermordet wurde und glaubt, dass es nichts anderes getan hat, als eine Schneise der Verwüstung zu hinterlassen und ein kleines Mädchen, das sich in einer ausweglosen Situation ohne Perspektive befindet. Hirasaka zeigt diesen Menschen, dass das Leben wunderschön ist. Man muss nur in den richtigen Situationen genau hinschauen.
Heinz Bachmann: Ingeborg Bachmann, meine Schwester
Im Oktober diesen Jahres jährt sich Ingeborg Bachmanns Tod zum 50. Mal. Sie gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts und ihr zu Ehren hat ihr 14 Jahre jüngerer Bruder nun dieses sehr persönliche Buch herausgebracht.
Für echte Bachmann-Fans gibt es in diesem Buch zwar nichts aufregendes Neues, doch in einer Bachmannsammlung sollte es nicht fehlen!
Wunderschöne Photos aus dem Privatbesitz der Familie machen das Buch besonders. Meine Lieblingsphotos sind die von Ingeborg an ihrem 1. Schultag, im Apfelbaum, beim Skilauf oder aber das mit ihrer ersten großen Liebe Jack Hamesh.
„Sie war ein Wirbel, der nie aufhörte.“ Heinz Bachmann
Michael Engler: Der Wunderkarton
Ein sehr schönes Pappbilderbuch für Kinder ab 2 Jahren.
Bei mir wurden sofort Kindheitserinnerungen wach, denn meine Eltern haben zu besonderen Geburtstagen sehr gerne riesige Kartons verschenkt. Diese Kartons waren mit geknülltem Zeitungspapier und vielen kleineren Geschenken gefüllt. Für mich aber war dieser riesige Karton jedes Mal das großes Abenteuer, wie auch für die kleine Milla in diesem Buch. Sie erlebt zauberhafte Phantasiereisen im Zug, Ballon oder im Schiff….was braucht es mehr?
Mit wunderschönen Illustrationen von Martina Schachenhuber.
Elena Fischer: Paradise Garden
Nachdem mich Elena Fischer beim Open Mike schon mit ihrem Beitrag begeistert hat, bin ich jetzt vom fertigen Buch einfach nur hingerissen. Schon jetzt ist es eines meiner Lieblingsbücher 2023.
Eine sprachlich und inhaltlich wunderschöne und starke Geschichte über eine Mutter-Tochter-Beziehung, die man sich so nur wünschen kann.
Unsere Ich-Erzählerin Billie ist mit ihren 14 Jahren aufrichtig, liebenswürdig und glaubhaft. Sie erzählt uns ihre Geschichte, wie sie mit ihrer Mutter Marika in schwierigen eher ärmlichen Verhältnissen in einer Hochhaussiedlung lebt und aufwächst und trotz des wenigen Geldes an Liebe und besonderen fantasievollen Momenten reich ist. Wie sie nach dem plötzlichen Tod ihrer geliebten Mutter verzweifelt und dann wieder aufsteht. Wie sie ihre Trauer verarbeitet, indem sie sich mit nur einem alten Deutschzertifikat der Mutter und einem zerrissenen Photo als Hinweise, auf Vatersuche begibt.
Für Leser denen Benedikt Wells „Hard Land“ oder Ewald Arenz „Der große Sommer“ gefallen hat und für alle Leser, die berührende Lektüren mögen, die nachdenklich stimmen und Hoffnung machen!
Diesem Debütroman gebe ich meine absolute Leseempfehlung!
Kirsten Boie: Sommer in Sommerby
Diese Buchreihe gibt es schon seit einigen Jahren, doch wir möchten sie Ihnen so gerne empfehlen, da sie so wunderbar in diese Zeit passt. Sie passt in diese Zeit, weil wir gerade auch Sommer und Sommerferien haben…..ja, doch sie passt auch, weil wir gerade in einer Zeit permanenter Hektik, Stress, Multimedia und Handyerreichbarkeit stecken. Davon möchten wir eine Zeit lang Auszeit nehmen und dies gelingt uns in Sommerby.
Ein großes Ferienabenteuer beginnt für Martha, Mikkel und Mats, als Papa ihnen erklärt, sie müssen ohne Mama und Papa bei ihrer Oma die Ferien verbringen. Bei ihrer Oma, die sie eigentlich gar nicht kennen und die in einem Haus lebt, in dem es kein Telefon, keinen Fernseher, keine Spülmaschine und kein Internet und W-LAN gibt. Dafür aber Hühner, Meer, Natur und ganz viele Erdbeermarmeladenbrote.
Am Anfang ist es für alle schwer. Die 12 jährige Martha ist ein typischer Teenie und hadert mit dem nicht vorhandenen Handynetz (keine besten WhatsApp Bilder mehr für ihre Freundinnen ) und mit den ihr aufgetragenen Aufgaben wie zum Beispiel Kartoffeln schälen. Mikkel ist 7 Jahre und sehr harmoniebedürftig. Er versteht die eher schrullige und schroffe Art der Oma zuerst überhaupt nicht. Mats ist erst 4Jahre und mitten in der Trotzphase. Wenn etwas nicht nach seinem Kopf geht, dann bekommt er sofort Wutausbrüche. Doch im Laufe der Geschichte nähern sich die Kinder und ihre Oma an. Wir erfahren, warum es keinen Kontakt gab und sehen, wie dieser jetzt vorsichtig aufgebaut wird. Die Kinder bekommen Aufgaben und wachsen daran….wunderbar! Beeren pflücken, Hühner füttern oder sogar das Boot steuern dürfen!
Es gibt einen Einbruch und einen bösen Immobilienmakler, doch es gibt auch Momente des hibbeligen Glücks. Zum Beispiel, als Martha ein Rehkitz aus dem Fenster beobachten kann, es zum Frühstück Brote mit selbstgemachter Erdbeermarmelade oder einfach statt des abendlichen Fernsehens ein gemeinsam gelesenes Buch gibt.
Eine wunderschöne und spannende, aber nie zu unheimliche oder beängstigende Sommer-Abenteuer-Urlaubs-Familiengeschichte.
Meine Tochter und ich sagen: “Unbedingt lesen!“
Zum Vorlesen ab 5 und Selbstlesen ab 11 Jahren
Graham Norton: Der Schwimmer
Helen Beamish genießt ihren Ruhestand in einem schönen kleinen Haus an der irischen Küste. Alles könnte so schön sein, wenn da nicht ihre nervige Schwester Margaret wäre, die vor 3 Jahren als Besuch auftauchte und seitdem nicht mehr gehen möchte. Vom Garten des Hauses aus hat man einen herrlichen Blick aufs Meer. Und da sieht Helen einen Mann, der ins Wasser steigt. Kurze Zeit später schläft sie in der Sonne ein und als sie aufwacht, ist der Mann spurlos verschwunden. Nur seine Kleidung liegt noch am Strand.
Helen ist sicher, dass dem Mann etwas zugestoßen sein muss. Eine Vermisstenanzeige wird aufgegeben und weil der Mann noch Monate später spurlos verschwunden ist, geht die Polizei davon aus, dass er tot ist. Doch bei einer Feier, zu der Helen eingeladen ist, taucht eine Person auf, die genau so aussieht wie der totgeglaubte Mann. Was ist wirklich passiert? Helen stellt Ermittlungen an und muss ihre neugierige Schwester davon abhalten, sich in alles einzumischen...
Ein kurzer und knackiger Roman mit Krimielementen.
Shelley Read: So weit der Fluss uns trägt
Ein sehr berührender und ruhig erzählter Roman über eine junge angepasste Frau, die nach vielen Schicksalsschlägen zu einer selbstbewussten und starken Frau wird. Erschütternd, herzzerreißend und mitreißend!
Die Geschichte beginnt in den 40-er Jahren und spielt in der Kleinstadt Iola , den umgebenden Bergen und Wäldern und des landprägenden Flusses Gunnison River in Colorado.
Seit Torie mit nur 12 Jahren ihre Mutter, ihre Tante und ihren Kinderfreund durch einen Autounfall verliert, übernimmt sie wie selbstverständlich die Haushaltsführung der Pfirsichfarm und die Versorgung ihres geliebten Vaters, ihres aggressiven Bruders und des kriegsversehrten Onkels. Immer fleißig, gehorsam und brav verrichtet sie ohne jegliches Widerwort alle anfallenden Arbeiten von früh bis spät. Bis sie sich mit 17 Jahren unsterblich in einen jungen Indianer verliebt. Plötzlich schleicht sie sich heimlich aus dem Haus um ihn zu treffen und alle bisherigen Werte verändern sich für sie. Eines Tages aber taucht ihr geliebter Wil nicht am vereinbarten Treffpunkt auf und auch an jedem anderen gemeinsamen Platz ist er nicht zu finden. Etwas Schreckliches ist geschehen…..aber auch etwas Wundervolles!
Torie sieht sich gezwungen, die Farm zu verlassen und sucht in der Einsamkeit der Berge Zuflucht. Nach langer entbehrungsreicher Zeit kehrt sie verändert auf ihre geliebte Farm zurück. Doch auch dort und in den nun folgenden Jahren erwarten sie weitere Schicksalsschläge, die sie annimmt, immer weitermachen und niemals aufgeben lässt.
Es sind die wunderbaren detailreichen Naturbeschreibungen, ähnlich denen in „Der Gesang der Flusskrebse“, die mir sehr an diesem Buch gefallen. Man kann die Pfirsichbäume förmlich sehen und riechen.
Ganz besonders aber ist für mich die charakterliche Entwicklung der jungen Torie zur gestandenen, starken und mutigen Frau namens Victoria.
Ein wunderbarer Debütroman, den es sich absolut zu lesen lohnt!
Florian Wacker: Die Spur der Aale
Ein Fall für Greta Vogelsang
Als Staatsanwältin Greta Vogelsang während ihres Bereitschaftsdienstes zu einem Leichenfund gerufen wird, ahnt sie noch nicht, dass dieser Fall sie stärker in Anspruch nehmen wird, als geplant. Bei der Leiche handelt sich um den Zollfahnder Lars Mathissen und
die Polizei und Staatsanwältin Brandt gehen zunächst von einem Unfall aus. Doch Greta spürt, dass mehr dahinter steckt.
Lars kontaktierte sie in den Tagen vor seinem Tod immer wieder und bat sie, sich um eine bestimmte Sache zu kümmern. Mathissen war an einer Sache dran, die ihm möglicherweise zum Verhängnis wurde. Und bei dieser Sache spielten Aale eine zentrale Rolle.
Ein gut und spannend aufgezogener Krimi, der mich Stück für Stück in seinen Bann zog und dafür sorgte, dass ich nicht mehr aufhören konnte, zu lesen.
Mittsommertage
Ruth ist eine Frau, der es besser gerade nicht gehen könnte: Sie ist beruflich sehr erfolgreich und steht kurz vor der Berufung in den deutschen Ethikrat. Ihr Mann Ben ist erfolgreicher Architekt, erst vor Kurzem gewann einer seiner Entwürfe einen Architekturwettbewerb. Jenny, die Tochter, studiert Kommunikation in Leipzig und die Pandemie flaut so langsam ab.
Es könnte also alles schön sein, wenn es da nicht diese winzige Sache gäbe, die Ruth im Laufe dieser Tage, die das Buch beschreibt, schmerzlich einholt: eine Begebenheit, die 30 Jahre zurückliegt und bei der Ruth eine nicht unwesentliche Rolle spielte.
Sie ahnt nicht, dass der Hundebiss, der ihr zu Beginn der einen Woche, die das Buch beschreibt, passiert, noch ihr kleinstes Problem darstellt.
Eine spannende Geschichte, die zeigt, wie schnell man von einem in der Öffentlichkeit hoch angesehenen, erfolgreichen und glücklichen Menschen zu einer körperlich und seelisch angeschlagenen Person werden kann und welche enormen persönlichen Auswirkungen ein solcher Abstieg hat.
Eine absolute Leseempfehlung von mir.
Manuela Sanne: Der frühe Vogel
Im vierten Fall der Krimireihe um das Paar Rosa und Sebastian Fink aus der Pension „Zum Jadebusen“, wird Heidrun Paulsen tot aufgefunden. Die Polizei geht zunächst von einem Unfall aus und reagiert sehr zurückhaltend auf die Aussage der Nichte von Heidrun Paulsen, Joline, ihrer Tante habe jemand nach dem Leben getrachtet.
Diese Zurückhaltung gerät ins Wanken, als bei den Untersuchungen Spuren von K.O-Tropfen nachgewiesen werden. Nun stellt sich die Frage, wer diese verabreicht hat.
Im Haus gibt es einen Nachbarn, der Augen und Ohren offen hielt und immer wieder mit der Nachbarschaft aneinandergeriet. Er schreckte auch nicht davor zurück, den Nachbarn einen Schrecken einzujagen, teilweise mit sehr außergewöhnlichen Mitteln. Aber reicht das als Motiv?
Zudem gibt es Ungereimtheiten in der Familie rund um Heidrun, denn sie hatte jahrelang eine Affäre mit dem Vater von Joline. Wurden hier vielleicht alte Wunden aufgerissen und musste Heidrun deshalb sterben?
Oder ist die Spur zum Täter darin zu finden, dass Heidrun schon länger engagiertes Foodsharing betrieb und jede Woche einen Tisch mit Lebensmitteln ausbreitete, die sie vor der Mülldeponie rettete und Kinder aus der Nachbarschaft gern zugriffen. Was für zwei der Kinder aus der Nachbarschaft nicht folgenlos für ihre Gesundheit blieb...
Die Polizei versucht, den vertrackten Fall zu lösen und kommt bei den Recherchen nicht richtig voran. Da kommt wieder einmal das Paar Rosa und Sebi Fink ins Spiel, das es trotz der Arbeit in ihrer Pension nicht lassen kann, (hauptsächlich Rosa), bei den Ermittlungen mitzumischen.
Dieser Wohfühlkrimi ist wieder ein Lesegenuss, nicht zuletzt wegen der herrlichen Nordseeatmosphäre. Dieser 4. Band in der Reihe ist absolut lesenswert und die perfekte Lektüre, nicht nur für die Sommermonate.
Die ersten drei Bände:
„Für die Katz“
9783492504485
„Aus der Puste“
9783492504493
„Des Pudels Kern“
9783492505666
Libby Page: Im Freibad
Rosemary ist eine ältere Dame, die ihr ganzes Leben in Brixton verbracht hat. Und sie nimmt die Veränderungen, die sich in diesem Ort auftun, wahr. Die Bücherei musste schließen. Der Gemüseladen existiert auch nicht mehr. Stattdessen ist da jetzt eine hippe Bar. Und jetzt soll auch noch das Freibad schließen, in dem Rosemary ihr ganzes Leben lang jeden Morgen geschwommen ist. Das muss verhindert werden, doch wie?
Kate ist aus London nach Brixton gezogen und fühlt sich sehr einsam. Sie berichtet für ihre Zeitung über das Freibad und das, obwohl sie sich nicht gerne im Badeanzug zeigt. Dabei lernt sie Rosemary kennen und sie werden beste Freundinnen. Gemeinsam versuchen sie, das Freibad zu retten. Wird es ihnen gelingen? Sie wünschen sich das sehr, da es mehr ist, als ein Ort ist zum Schwimmen. Es ist vielmehr das Herz der Nachbarschaft.
Ein liebevoller und bewegender Roman, der perfekt in die Sommerzeit passt und uns aufzeigt: „Wer sein Leben ändern will, muss auch mal außerhalb der vorgezeichneten Bahnen schwimmen.“
Anne Berest: Die Postkarte
In diesem autobiografischen Roman bekommt die Autorin im Januar 2003 eine Postkarte zugeschickt, mit nur 4 Namen versehen. Sie reagiert zunächst verstört auf die Postkarte, denn es steht kein Absender und keine Unterschrift darauf.
Als sie ihre Mutter fragt, was es mit den 4 Namen auf sich hat, erzählt diese ihr die Geschichte der 4 Personen, die Angehörige der Familie Rabinowicz waren. Sie wurden 1941 in Auschwitz ermordet. Trotzdem ist Anne noch sehr zurückhaltend, bis ihre kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt und sie sich entschließt, die Familiengeschichte der Rabinowcz nachzuforschen.
Dazu erhält sie Unterstützung von einem Privatdetektiv und einem Kriminologen. Daraus ist dieses großartige Buch entstanden, dass in meinen Augen absolut lesenswert ist und eine weitere wichtige Geschichte ist, die dazu beiträgt, das Thema nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Volker Weidermann: Mann vom Meer
Thomas Mann und die Liebe seines Lebens
Woher kam diese Leidenschaft? Vielleicht daher, dass seine Mutter eine glückliche Kindheit erlebt hat - in einem großen, hellen Haus am Meer im brasilianischen Urwald. Mit 7 Jahren kommt sie nach Travemünde. Die Sehnsucht aber nach dem wundervollen Ort in Brasilien bleibt.
Thomas Mann wächst in Lübeck an der Ostsee auf, aber es zieht ihn in den Süden. Sobald er kann, geht es dorthin. Regelmäßig zieht es ihn nach Italien ans Mittelmeer. Er verliebt sich in junge Männer und erlebt spannende Abenteuer. Aufgrund der Konventionen geht er eine Ehe mit Katia ein und gründet mit ihr eine Familie.
Als sich Anfang der 1930er-Jahre die politischen Verhältnisse in Deutschland ändern, fällt er eine schwere Entscheidung. Obwohl Deutschland seine Heimat, seine Identität und seine Herkunft ist, geht er mit seiner Familie ins Exil.
Erst in die Schweiz und dann später in die USA nach Kalifornien. Dort wird Thomas Mann nochmal ein anderer Mensch. Er kämpft gegen Hitler, setzt sich für Demokratie und Freiheit ein, nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an und bleibt bis zu seinem Tod dort.
Danach wird das Vermächtnis von Thomas Mann fortgelebt von Elisabeth, seiner Lieblingstochter, die als Meeresforscherin in ihrer utopischen ozeanischen Politik weltweit Anerkennung findet.
Es ist die Geschichte eines deutschen Jahrhunderts. Die Biografie über Thomas Mann und seine Familie, vor allem über eine große Leidenschaft – das Meer.
R. C. Sherriff: Zwei Wochen am Meer
Die Familie Stevens, bestehend aus Mr. und Mrs. Stevens, Mary, Dick und Ernie macht sich auf, um wie die letzten 20 Jahre auch, die zwei Urlaubswochen in Bognor zu verbringen.
Bognor ist ein idyllischer Ort an der englischen Küste.
Auf den ersten Blick passiert in diesen zwei Wochen scheinbar nichts Außergewöhnliches. Die Familie verbringt die Tage am Strand, macht ihre alljährlichen Ausflüge an die bekannten Orte und genießt die Zeit dort. Allerdings gibt es immer wieder kleine Situationen, die diese zwei Wochen dennoch zu etwas Außergewöhnlichem machen. Gerade dies sorgt dafür, dass eine Spannung in der Luft liegt, die einen das ganze Buch über begleitet. Es lohnt sich, das Buch von der ersten bis zur letzten Seite zu lesen. Eine Wiederentdeckung aus dem Jahr 1931, die aber zeitlos ist und zudem ein Roman, der eine wunderbare Sommerlektüre darstellt.
Thommie Bayer: Sieben Tage Sommer
Eine wunderbare leichte und amüsante Sommerlektüre die zum Nachdenken anregt.
Der 70-jährige reiche Max Thorberg beauftragt die junge, intelligente und weltoffene Anja mit einem ungewöhnlichen Auftrag. Sie soll fünf „alte Freunde“ in seinem luxuriösem Haus in den Hügeln an der Cote d´Azur betreuen und verwöhnen. Max selbst wird nie dort eintreffen, er möchte aus der Ferne herausfinden, was man über ihn zu sagen hat. Warum aber lädt Max diese 5 Menschen ein? 30 Jahre zuvor wurde er, nach dem tragischen Tod seiner Frau, auf einer Wanderung durch ein Naturschutzgebiet brutal überfallen. Fünf Touristen retteten ihm damals sein Leben. Diese schicksalhafte Begegnung und seine tiefe Dankbarkeit ließen ihn 30 Jahre lang das Leben der Fünf dezent verfolgen und zwischenzeitlich unterstützend eingreifen. Jetzt möchte er erfahren, was aus diesen Menschen geworden ist und lässt sich von Anja berichten. Anjas Berichte und Beobachtungen und seine Antworten sind als E-Mails verfasst und verleihen diesem Roman die Kurzweiligkeit und Unterhaltung. Es wird liebevoll gespottet und auf warmherzige (nie bloßstellende) Art klug und unterhaltend erzählt. Es bereitet große Freude, dieser E-Mail Korrespondenz über das Leben und Treiben der Fünf heimlich zu lauschen!
Tauchen Sie ein, in das luxuriöse Ambiente der Villa am Hügel. Sehen Sie das köstliche Essen (welches vom Delikatessenhändler des Ortes geliefert wird) und bestaunen und verkosten Sie die herrlichen Weine und den Champagner des Hausherren. Hören Sie die Zikaden zirpen und riechen Sie den Oleander, Thymian und Lorbeer.
Wahre Urlaubsgefühle und doch auch noch die leise Frage zum Schluss, ob wahres Glück käuflich ist.
Eine Lektüre die Lust auf Urlaub und Genügsamkeit macht!
Das Taschenbuch erscheint am 27. Juli, in der Hardcover-Ausgabe zum Preis von 22,00 € ist der Titel bereits lieferbar.
Joséphine Nicolas: Das Haus am Meeresufer
Endlich! Ein Buch über die wunderbare Eileen Gray. Ich bin ganz hingerissen von der sprachlichen Umsetzung und der dadurch entstehenden Nähe zu Person und Zeit.
Wenn Sie sich für Kunst, Formensprache und moderne Architektur interessieren, lesen Sie dieses Buch! Wenn Sie sich für starke, unkonventionelle und richtungsweisende Frauen interessieren, lesen Sie dieses Buch! Sie werden begeistert sein!
Eileen Gray wurde am 9.8.1878 in Irland geboren und wuchs als Tochter einer wohlhabenden Familie mit Privatunterricht und vielen Privilegien auf. Zeitlebens musste sie sich nie Gedanken um ihre finanzielle Situation machen. Sehr früh war Eileen (zum Leidwesen ihrer Mutter) klar, sie wolle nicht heiraten, sondern frei und selbst bestimmt sein. Nachdem ihr geliebter Vater und auch Bruder verstarben, besuchten Eileen und ihre Mutter die Weltausstellung 1900 in Paris und ihre Leidenschaft für Form und Raum wurde geweckt. Sie wollte verstaubten Konventionen entsagen und dem Starrsinn der Welt entfliehen…..nur auf welchem Wege? Mehr durch Zufall entdeckte sie im Londoner Soho eine Lackwerkstatt und durfte dort zuerst zusehen, dann arbeiten und schließlich in Paris bei einem japanischen Lehrmeister selbst zur Meisterin in Lacktechniken werden. Durch einen Großauftrag der Modeschöpferin Madame Mathieu Levy erlangte sie Ansehen und wurde gesehen. Sie entwickelte sich fortwährend weiter und fand immer neue künstlerische Ausdrucksweisen. Im Privaten liebte sie wen sie wollte, ob Mann oder Frau, aber besonders Frauen. Sie unterhielt eine geheime Beziehung zur Chansonnière Damia und später eine Öffentliche zum Architekten Jean Badovic .Auch im Äußeren, mit Bubikopf und Hosenanzug, verkörperte sie den neuen Lebensstil. Die Nonkonformistin Eileen Gray wurde zum Ausnahmetalent des 20.Jahrhunderts und entwarf Wandschirme, Sessel und den noch heute viel kopierten Adjustable Table. Ihr Meisterwerk aber ist die Villa E1027 an der Cote d´Azur, die sie für Jean baute.
Es gibt noch so viel zu Eileen Gray zu schreiben, doch dies würde den Rahmen sprengen. Darum: Meine unbedingte Leseempfehlung für dieses wunderbare Buch!
Sommersturm von Julia Bruns
Im zweiten Fall vom Amalfi-Krimi mit dem Capitano und der Sekretärin Claretta Lepore wird ein Ehepaar in einem Hotel erschossen aufgefunden. Bei den Ermittlungen gerät ein Niederländer unter Verdacht, der mit diesem Ehepaar krumme Geschäfte gemacht haben soll und die dem Ehepaar möglicherweise zum Verhängnis geworden sind.
Doch die Geschichte zeigt, dass nichts so ist wie es scheint. Es kommt heraus, dass es ein wichtiges Detail gibt, was die Ermittlungen in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Ein wunderbarer Krimispaß mit immer wieder schönen Anekdoten, die der tote Ehemann der Claretta im Geiste von sich gibt.
Perfekt für den Sommer, empfohlen von Alexander Schuster
Sharon Gosling: Lighthouse Bookshop
Wir befinden uns in einem kleinen Dorf in Schottland mitten auf dem Festland.
Dort steht eine wunderbare Attraktion und zwar ein Leuchtturm.
Und im Inneren dieses Leuchtturms befindet sich ein Antiquariat.
Hier, umgeben von vielen alten Büchern hat Rachel vor ein paar Jahren einen Neuanfang gewagt und auch Freunde gefunden. Die Tage verbringt sie mit Literatur, Kaffee und Shortbread.
Ihr Chef Cullen und sein Freund Ron spielen Schach und sie bekommt immer wieder mit, wie sich die Stammgäste Edie und Ezra, in die Haare kriegen und sie den Streit schlichten muss.
Diese kleine Gemeinschaft bekommt Zuwachs, als ein Mädchen namens Gilly auftaucht. Sie ist eine Ausreißerin auf der Suche nach Unterschlupf. Und dann ist da noch Toby. Ein ehemaliger Kriegsreporter, der in dem Antiquariat einen Ort zum Schreiben findet.
Als Cullen völlig unerwartet einen Herzinfarkt erleidet und im Krankenhaus stirbt stellt sich die Frage: Was passiert mit dem Leuchtturm? Wie geht es für das Antiquariat und die kleine Gemeinschaft weiter? Und vor allem was hat es mit der Botschaft auf sich, die Cullen kurz vor dem Tod Rachel am Krankenbett zukommen ließ? Das Leben dieser Gemeinschaft wird nicht mehr so sein wie vorher.
Eine wunderbare Geschichte mit Liebe zur Literatur, zu den Menschen dort und mit einer spannenden Dramaturgie im Laufe des Buches. Dieses Buch wird von mir wärmstens empfohlen.
Uli Leistenschneider: Die wunderbare Florentine Feiertag - Rettet den Wald
Wir lieben Florentine! Die wunderbare einfallsreiche Florentine mit ihren bunten Kleidern, ihrem Crepes-Ofen, ihrem wunderbaren „Haustier“, dem Rotkehlchen Pieps und natürlich dem Wunschbaum für Kinder.
Dies ist Band 2 der neuen Reihe rund um Florentine und dieses Mal ist es ganz wichtig, dass mit Band 1 angefangen wird! Schließlich müssen Sie und Ihre Kinder wissen, wie alles mit Florentine begann.
In diesem Band bitten wieder einige Kinder Florentine um Hilfe. Sie schreiben ihre Wünsche auf, hängen sie in den Wunschbaum und los geht´s.
„Ich muss besser in Mathe werden.“
„Das Fußballstation darf nicht gebaut werden.“ oder „Ich möchte unbedingt in den Dschungel ziehen.“ sind in diesem Band ihre Aufgaben.
Florentine hat so tolle Ideen! Wie kann der Besuch eines Baumarktes und der Bau eines Baumhauses die Mathenoten verbessern? Eine Kinderdemonstration und ein Fußballstar den Wald retten? Der Dschungel nach Waldstadt kommen?
Und überhaupt, was hat es mit der komischen neuen Nachbarin auf sich?
Mit Florentine wird es niemals langweilig, Mathe macht plötzlich Spaß und Sorgen verschwinden. Erlebt ein neues Abenteuer und lasst euch von Florentine verzaubern.
Für Jungen und Mädchen zum Vorlesen ab 6 und Selbstlesen ab 8 Jahren.
Meine Tochter & ich geben eine absolute Leseempfehlung!
Titus Müller: Der letzte Auftrag
Im spannenden Finale der Trilogie um die Agentin Ria Nachtmann muss sie ein letztes Mal tätig werden.
Wir schreiben das Jahr 1989. Es steht das 40-jährige Jubiläum der DDR an und da wollten Honecker & Co. sich nur von der besten Seite zeigen. Doch dieser Schein bekam Risse, als eine Gruppierung zu Protesten aufrief.
In dieser Gruppierung waren unter anderem Michael und Annie. Sie ist die Tochter von Ria Nachtmann.
Diese Gruppierung hatte das Ziel Missstände vor allem im Bezug auf die zuletzt gelaufene Wahl in der DDR aufzudecken und gleichzeitig die Bevölkerung wachzurütteln. Und die Proteste zeigten Wirkung. Viele Leute sind auf die Straße gegangen und das rief die VoPo auf den Plan, die diese Aufstände mit Gewalt niederschlagen wollten. Diese Ereignisse dokumentierten Annie und Michael in einem Video und machten dieses öffentlich über die Tagesschau.
Was sie allerdings nicht ahnten: hinter diesem Dokument sind auch Leute von der KGB hinterher, unter anderem ein gewisser Vladimir Putin. Sie werden also sowohl von der DDR, als auch von der KGB gejagt. Und da ist dringend Hilfe nötig und diese kommt in Form von Ria Nachtmann. Wird es ihr gelingen die Tochter aus dieser misslichen Lage zu befreien?
Kirsten Boie: So wie DU BIST, bist du ganz GENAU RICHTIG
Ein wunderschönes Bilderbuch über Individualität und Elternliebe
Die Liebe von Eltern zu ihrem Nachwuchs ist einfach unerschütterlich …
Dies wird in dem Bilderbuch von der erfolgreichen Kinder- und Jugendbuchautorin Kirsten Boie besonders schön dargestellt, als aus dem von Enten-Mama und Enten-Papa gut behüteten Ei wider Erwarten kein kleines Küken, sondern ein Löwenbaby schlüpft. Es hat keine Federn, keine Flügel, kein Schnabel, zwei Beine zu viel, kann nicht schwimmen, nicht fliegen und nicht mal schnattern. Doch den überglücklichen Enteneltern ist das vollkommen egal und sie tun alles für ihr kleines Löwen-Küken. So denken jedoch nicht alle Enten am Teich, die anderen Enten stellen schnabel-rümpfend fest, dass dieses Küken so anders ist als sie selbst und das lassen sie ihn auch gerne spüren. Sie kennen kein Erbarmen mit dem kleinen Löwen-Küken bis es irgendwann fürchterlich zu weinen anfängt. Liebevoll wird es immer wieder von Mama Ente und Papa Ente getröstet, aufgemuntert und behütet. Als sich eines Tages jedoch plötzlich ein gefährlicher Leopard dem Ententeich nähert, herrscht große Angst. Doch mutig und heldenhaft tritt das kleine Löwen-Küken dem anderen Vierbeiner entgegen und verteidigt seine Entenfreunde. Zu wirklichen Freunden werden diese allerdings erst nach ihrer Rettung, denn jetzt hat endlich auch die letzte Ente verstanden, dass der Löwe einer von Ihnen ist.
Denn so wie er ist, ist er genau richtig.
In diesem wunderschönen Bilderbuch spricht Kirsten Boie ein Plädoyer für mehr Individualität und gegenseitige Akzeptanz im Miteinander aus. Sie zeigt wie viel Stärke aus dem Anderssein entstehen kann und wie wichtig die elterliche Liebe ist und wie viel Halt diese dem Kind geben kann. Abgerundet wird das Buch mit den vielen farbigen Illustrationen von Barbara Scholz.
Dieses liebevoll gestaltete Bilderbuch über das Anderssein kann ich nur weiterempfehlen.
John Boyne: Als die Welt zerbrach
Dies ist die Fortsetzung des Romans „Der Junge im gestreiften Pyjama“. Wäre ich nicht um eine Einschätzung (als Schullektüre) gebeten worden, hätte ich mir dieses Buch vielleicht nicht ausgesucht, denn schon der Vorgänger ist mir sehr „unter die Haut“ gegangen. Doch jetzt bin ich sehr dankbar über diese Bitte, denn es ist eine großartige, tiefgründig und sensibel erzählte Geschichte über die Frage nach Verantwortung und Schuld.
Aber nun zur Geschichte: Die 91 jährige verwitwete Gretel lebt in einer großen Wohnung in einem gehobenen Viertel Londons. Sie führt ein ruhiges, geordnetes und beschauliches Leben, bis zu dem Tag, als unter ihr neue Mieter einziehen. Eine Familie mit einem 9 jährigen stillen, höflichen, Bücher lesenden, aber auch sehr aufgeweckten kleinen Jungen namens Henry. Henry bringt Gretels Herz und Leben in Aufruhr, erinnert er sie doch schmerzlich an ihren kleinen Bruder der mit 9 Jahren sein Leben verlor.
In verschiedenen Rückblenden erfahren wir, was Gretel in ihrem Leben erlebt und getan hat. Als 12 jährige an der Seite ihrer Eltern an dem „anderen Ort“ und in ihrer ersten Verliebtheit. Als 14 jährige mit ihrer Mutter auf der Flucht aus Deutschland nach Frankreich, in einer kleinen dreckigen Wohnung lebend mit noch großem Glauben an die Zukunft. Nach einer traumatischen Erfahrung und dem Tod der Mutter, ihr Versuch eines Neubeginns in Australien als kleine Näherin mit einem zarten Zugeständnis an Freundschaft. Dann die desillusionierte Rückkehr nach England, wo sie zuerst ein zurückgezogenes und arbeitsreiches Leben führt. Es folgen großes Glück und Liebe, doch immer ist sie begleitet von der quälenden Frage ihrer (Mit-) Schuld. Schließlich enden wir in der Gegenwart, in der Gretel sich ihrer Schuld stellt und Verantwortung übernimmt. Verantwortung für den kleinen Henry, der sie so an ihren Bruder Bruno erinnert.
Dies ist ein Roman über eine Zeit dunkler deutscher Geschichte, der sich liest wie ein Krimi und uns Leser atemlos zurücklässt. Sie müssen den Vorgänger nicht zwingend gelesen haben, im Laufe des Buches erschließt sich auch diese Geschichte.
Ich gebe eine absolute Leseempfehlung!
Moritz Matthies: Schiffe versenken
„Gegen Deine Berufung kannst Du Dich nicht wehren“!
Und darum sind Ray und Rufus wieder im Einsatz. Im achten Erdmännchen-Krimi ermitteln sie – wie in Band eins bis fünf – mit ihrem Menschenfreund und inzwischen Ex-Privatdetektiv Phil Mahlow. Auf einem Kreuzfahrtsschiff.
Als Touristenattraktion „Phil & Friends“.
Prima Tarnung, um ihr geballtes Undercover-Ermittler-Potential zu entfalten. Es gilt, die üblen Machenschaften des sich an Bord befindlichen Ocean´s Club zu beenden. Das gewiefte Vorgehen der drei Spürnasen beansprucht der Leser Zwerchfell.
Und Lachen ist wichtig in schwierigen Zeiten.
Ingke Brodersen: Lebewohl, Martha
In diesem eindringlichen Buch erzählt die Autorin Geschichten von 24 Menschen, größtenteils jüdischer Herkunft, die Ende der 1930er bis Anfang 1940er-Jahre in der Berchtesgardener Straße 37 in Berlin wohnten.
Das Besondere daran ist, dass es das Haus ist, in dem Ingke Brodersen heute selbst lebt.
Sie beschreibt, wie den Menschen damals Stück für Stück die Rechte beschnitten wurden, sie Hab und Gut verloren und sie entweder in unterschiedliche Konzentrationslager deportiert wurden oder es ihnen rechtzeitig gelang, der Tyrannei zu entkommen. Doch auch nach dem Ende des Krieges hörten die Schikanen nicht auf: Die Überlebenden bzw. Hinterbliebenen der Opfer versuchten Entschädigungen zu bekommen.
Jahrelang sträubten sich die deutschen Behörden, da auch nach Ende des 2. Weltkriegs Altnazis und an den Verbrechen Beteiligte weiterbeschäftigt wurden.
Es dauerte sehr lange, bis es wirklich zu Entschädigungszahlungen kam. Die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit stand in Deutschland nicht auf der Tagesordnung. Auch das beschreibt Ingke Brodersen sehr eindrücklich.
Ein wichtiges Buch, das im Gedächtnis bleibt!
Stefanie Dahle: Luna und die schauerlich-beste Familie der Welt
Hier kommt ein weiteres Buch, das meine Tochter und ich in nur wenigen Tagen verschlungen haben .Am letzten Abend haben wir sogar maßlos überzogen….trotz Schule am nächsten Tag!
Es geht in dieser Geschichte um Luna, die als Baby in einer Reisetasche bei der Vampirfamilie Süßmann vor dem Schloßtor ausgesetzt wurde. Bei Lorenz und Dorothea Süßmann war es Liebe auf den ersten Blick und so wuchs das Menschenmädchen Luna geliebt und behütet in einer Vampirfamilie auf.
Mit dem treuen Skeletthund Sprotte, dem Schlossgespenst Schnittchen, dem ewigen grünen Feuer und ihrem coolen großen Vampirbruder Ruben. Doch da sie das „Vampirgeheimnis“ auf gar keinen Fall preisgeben darf, ihre Familie wach ist, wenn sie schläft und umgekehrt, ist Luna sehr alleine und sehnt sich nach einer Freundin.
Eines Tages, Luna beobachtet gerade die Häuser in der Kastanienallee gegenüber, sieht sie wie eine neue Familie mit drei Kindern dort einzieht.
Sehr schnell werden die aufgeweckte und neugierige Annemie und Luna Freundinnen. Doch wie soll das mit dem großen Geheimnis funktionieren? Es wird schauerlich gruselig bei einer Übernachtung im tiefen Wald. Es wird abenteuerlich, als die zwei sich auf Spurensuche nach den leiblichen Eltern von Luna begeben und es wird auch sehr lustig. Meine Tochter hat sehr gekichert, als sich Lunas großer Bruder in Annemies große Schwester verliebt und sie doch auch tatsächlich küsst…uiiiii!
Ein wunderbares und spannendes Freundschaftsbuch mit einer Prise Magie!
Meine Tochter & ich geben eine absolute Leseempfehlung.
Zum Vorlesen und Selbstlesen für Kinder ab 8 Jahren.
Robert Seethaler: Das Café ohne Namen
Braucht ein Buch eine Buchbesprechung, wenn es sich „fast von alleine“ aufgrund des Autors verkauft? Dies waren meine ersten Überlegungen schon während der Lektüre. Sehr schnell stand für mich dann aber fest, dass ich es Ihnen unbedingt vorstellen muss, denn es ist wieder wunderbar!
Ein leiser und einfühlsamer Roman mit liebenswerten Charakteren in unaufgeregter Atmosphäre, der zutiefst berührt!
Wien befindet sich 1966 in Aufbruchsstimmung und auch Robert Simon, der sich viele Jahre als gern gesehener Gelegenheitsarbeiter auf dem Karmelitermarkt verdingt hat, möchte etwas Neues wagen. Er pachtet das heruntergekommene Marktcafé im Arbeiterviertel und macht daraus sein eigenes besonderes Café. Ein Café, das diesen Namen eigentlich gar nicht verdient hat, denn es ist eher eine Stube mit Terrasse und sehr überschaubarem Angebot. Es gibt an Speisen Schmalzbrote mit und ohne Zwiebeln, frische Gurken und Salzstangen und an Getränken Kaffee, Limonade, Himbeersoda, Bier und Wein. Im Winter allerdings gibt es den besten Punsch des Viertels. Viele Menschen kommen zu Robert Simon, der hilfsbereit und gutmütig ist und der all seine Kraft und Energie in sein Café steckt. Es kommen Marktleute wie der Fischhändler und die Obstbauern, Straßenarbeiter, Fabrikarbeiter und Fabrikarbeiterinnen, Obdachlose, brotlose Künstler und viele mehr. All diese „kleinen“ Leute bringen ihre Geschichten mit, ihre Sehnsüchte, Sorgen, Ängste und auch ihre Träume. Besonders ans Herz gewachsen sind mir die ehemalige Näherin Mila, die fleißig und zuverlässig Simon zur Seite steht. Der Fleischermeister, der Ringer und zu guter Letzt natürlich die Vermieterin, die Kriegerwitwe, die Simon immer Beistand leistet.
Egal, welche Zeit wir schreiben, es sind diese Geschichten und Gefühle, die sich immer gleichen werden und uns darum auch so berühren.
Ich gebe diesem Buch eine absolute Leseempfehlung!
Sabine Bohlmann: Flusskind Milllilu und der Gesang der Fische
Auf Wunsch und Anregung einer lieben Kundin wird es bei unseren Empfehlungen jetzt auch mehr Kinder- und Jugendbücher geben.
Unser nächstes Buch haben meine Tochter und ich uns ausgesucht, weil wir so große „Frau Honig“ und „Willow“ Fans sind. Jetzt hat Sabine Bohlmann ein neues Buch rund um das Flusskind Millilu herausgebracht.
Millilu ist eine moderne und warmherzige Pippi Langstrumpf mit (bisher) neun Namen, denn jedes Jahr zum Geburtstag schenkt sie sich einen neuen Namen dazu. Sie fährt auf ihrem wunderbar bunten Hausboot nur mit ihrer Ziege Vanille und ihrem Huhn Hennilotte die Flüsse entlang. Eines Tages trifft sie die zwei besten Freundinnen Stella und Luna die von zu Hause weggelaufen sind. Die Mädchen sind völlig verzweifelt, weil Lunas Eltern nach Neuseeland auswandern möchten und die zwei Freundinnen natürlich auf gar keinen Fall getrennt werden wollen. Sie haben große Angst um ihre Freundschaft aber Millilu schafft es mit einer wunderbaren Idee, die Mädchen in ihrer Freundschaft zu bestärken und ihnen Mut für die Zukunft zu machen. Gemeinsam erleben sie drei wunderbare Abenteuertage. Wir mussten oft lachen und einmal ganz kurz, da kamen uns auch die Tränen, obwohl wir doch ahnten, dass alles gut ausgehen muss.
Ein einfühlsames , lustiges und spannendes Buch in dem es um etwas ganz Wichtiges im Leben geht: um Urvertrauen und Freundschaft.
Zitat Seite 82 „Wer sollte mir denn etwas klauen? Die wichtigsten Dinge habe ich dabei: Vanille, Hennilotte, Euch und mich.“
Wir freuen uns jetzt schon auf neue Abenteuer von Millilu, denn dies ist der Auftakt einer neuen Reihe.
Zum Vorlesen ab 5 Jahren und selbst lesen ab 8 Jahren.
Mathijs Deen: Der Taucher
Im zweiten Fall um den Ermittler Liewe Cupido wird an einem lang verschollenen Wrack ein toter Taucher aufgefunden. Es handelt sich um Jan Matz und er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder. Allerdings war es um das Verhältnis der Familie nicht zum Besten bestellt.
Das Ehepaar befand sich in der Scheidungsphase und eines der beiden Kinder hat oft mit der Polizei zu tun.
Im Laufe der Ermittlungen stellt sich das Bild so dar: Jan Matz war ein leidenschaftlicher Taucher, der alte Wracks aufgesucht hat um Schätze zu finden, die er zu Geld machen konnte. In dem Wrack, an dem er tot aufgefunden wurde, befand sich eine große Menge Kupfer.
Was wollte Jan Matz mit dem ganzen Kupfer? Und da er das nicht alleine aus dem Wrack rausholen konnte, stellt sich die Frage: Wer hat ihm dabei geholfen und was ist ihm letztendlich zum Verhängnis geworden?
Dieser Frage geht Liewe Cupido auf den Grund und als er dem Täter immer näher kommt, entwickelt sich der Fall so, dass Väter und Söhne der betroffenen Familien versuchen, einander zu beschützen, und das bis zum Äußersten.
Verweis auf den 1. Fall:
„Der Holländer“
Rowohlt Verlag
14 €, 9783499011672
Nina George: Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
Der Buchhändler Jean Perdu zog vor vier Jahren mit seiner Frau Catherine in die Provence und verließ sein geliebtes Bücherschiff „Pharmacie Littéraire. Eine Sache lässt ihm aber keine Ruhe und zwar hat der Schriftsteller Jose Saramago eine letzte Bitte an ihn ausgesprochen und die führt ihn wieder dahin wo sein Herz wirklich hingehört und zwar zu den Büchern und der Aufgabe Menschen über Bücher zusammenzubringen.
Er entschließt sich mit dem Schwiegersohn Max Jordan das Bücherschiff wieder zu reaktivieren und von der Provence nach Paris zu reisen.
Und diese Reise wird Jean Perdu nie in seinem Leben mehr vergessen.
Und dieses Buch werde ich auch nicht mehr vergessen, denn jeder, der Bücher und Literatur liebt, wird sich in diesem Buch wiederfinden. Es gibt zu allen Kapiteln einen Auszug aus der großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle -
Nachschlagewerk für Buchhändler/-innen und andere literarische Pharmazeuten von A-Z
Cornelia Funke, Tammi Hartung: Das grüne Königreich
Dieses Mal möchten meine jüngere Tochter und ich Ihnen ein Kinderbuch ans Herz legen, das uns sehr begeistert hat. Es ist das neue Buch von Cornelia Funke, das sie zusammen mit Tammi Hartung geschrieben hat.
Meine Tochter hat sich dieses Buch zuerst nur aus einem Grund aus unserem Ferienstapel ausgesucht und dies waren die wunderschönen Bilder. Das „Grüne Königreich“ ist aber nicht nur an Illustrationen wunderschön, es ist auch von der Geschichte, den Personen und der Aussage einfach herzerwärmend.
Zur Geschichte: Die 12-jährige Caspia aus Maine soll 11 lange Wochen Sommerferien mit ihren Eltern in Brooklyn verbringen. Ohne Schwimmen im Fluss, ohne Eis aus ihrer Lieblingseisdiele und was am allerschlimmsten ist, ohne ihre zwei allerbesten Freundinnen Laryssa und Ellie.
In Brooklyn angekommen ist auch alles zuerst so, wie Caspia befürchtet hat. Ihr Ferienzimmer ist total altmodisch und Handyempfang hat sie auch nur auf ihrer Fensterbank. Alles ist laut und hektisch in dieser Stadt, ganz anders als im beschaulichen Maine. Doch dann findet sie in einer mit Blumen und Pflanzen bemalten Kommode einen Stapel alter Briefe. 10 Stück sind es und zusammengehalten werden sie von einem Band mit einer getrockneten Blume darunter. Caspias Neugierde ist geweckt und sie öffnet den ersten Brief.
Jeder dieser Briefe enthält ein Pflanzenrätsel. Verfasst sind diese von einem blinden Mädchen namens Rosalinde, das vor langer Zeit mit ihrem Botaniker-Vater die Welt bereiste und adressiert sind sie an ihre Schwester Minna.
Wunderschöne liebevolle Briefrätsel und eine wunderbare Idee der Autorinnen, die Antworten von Minna als gestickte oder auch geschnitzte Botschaften zurückzuschicken.
Caspia beginnt die Pflanzenrätsel mit Hilfe ihrer Freundinnen (per Whatsapp) und neuer Freunde in Brooklyn zu lösen. Mit einer alten Gewürzverkäuferin, einem sehr netten Jungen aus dem botanischen Garten und mit einem Mädchen aus dem Blumenladen „ Blüten & Bücher“. Eine einzigartige, abenteuerliche, spannende und inspirierende Geschichte rund um die Kraft der Freundschaft, der Familie und der Natur!
Meine Tochter wurde direkt zum Pflanzen säen und zeichnen inspiriert!
Margret Greiner: Mäda & Mäda
Wer gern Bücher über starke unkonventionelle Frauen und über Kunst liest, ist bei Frau Greiner an der richtigen Adresse. Sie hat einen unvergleichlichen niveauvollen Schreibstil und versteht es, den Figuren von Anfang an Leben einzuhauchen. Von der ersten Seite an spürt man die Kraft und die Energie, die den weiblichen Hauptfiguren innewohnt, die ihr Handeln bestimmt und antreibt.
Eine wunderbare Romanbiografie mit zahlreichen Photographien über die Mutter Eugenia und Tochter Gertrude Primavesi (beide Mäda genannt) über die Wiener Werkstätten, Anton Hanak, Kolo Moser und über Gustav Klimt.
Tauchen Sie ein in die Kunstszene Österreichs um 1900 und lösen Sie das Rätsel um die Gemälde Gustavs Klimts auf dem Cover.
Anthony McCarten: Going Zero
Ein rasend schneller Thriller über digitale Vernetzung und die totale Überwachung.
Ein Roman, den ich mir aufgrund dieses Themas und des Covers nicht unbedingt ausgesucht hätte, doch da ich unheimlich gern Anthony McCarten lese, habe ich es gewagt und wurde belohnt!
Von der ersten Seite an war ich gefesselt. Die Protagonistin ist zwar keine Buchhändlerin, sondern Bibliothekarin, aber für mich war dies auch mit ein Grund, der für die Lektüre gesprochen hat.
Die Geschichte: Ein privates Unternehmen mit dem Namen „WorldShare“, geführt und gegründet von dem charismatischen Cy Baxter, möchte der amerikanischen Regierung bzw. dem CIA, FBI, NSA etc. ein totales Überwachungsprogramm verkaufen. Ein Überwachungssystem, das Amerika vor Gewalt und Attentätern schützen und seine Sicherheit stärken soll.
Der Verkauf würde perfekt werden, wenn der bevorstehende Betatest gelingt.
10 Kandidaten aus unterschiedlichsten Schichten der Bevölkerung müssen sich 30 Tage der totalen Überwachung entziehen. Gelingt dies, erhält der Gewinner oder die Gewinnerin 3 Millionen Dollar und „WorldShare“ einen 10-Jahres Vertrag mit der Regierung über insgesamt 100 Milliarden Dollar.
Es gibt unter den Kandidaten einen Ex-Marine, eine Widerstandskämpferin, einen IT Spezialisten, eine zweifache Mutter … und eine Bostoner Bibliothekarin, Kaitlyn Day, die als völlig harmlos eingestuft wurde.
Es beginnt ein wahnsinniges Katz- und Mausspiel mit unvorhersehbaren Aktionen und Wendungen und mit einem unerwartetem Ausgang.
Nach der Lektüre hat man viele Denkanstöße zu den Themen Privatsphäre, Datenschutz, digitale Vernetzung und Freiheit des Einzelnen erhalten.
Absolut empfehlenswert!!!
Helga Schubert: Der heutige Tag
Ich bin so berührt!
Frau Schubert ist eine so großartige Erzählerin. Sie beschreibt in ihrem neuen Buch in wunderschönen poetischen Worten gepaart mit eher nüchternen Beschreibungen das Leben, die Liebe und die Pflege ihres geliebten Mannes.
Eine Literaturwissenschaftlerin sagte kürzlich, man solle eine neue literarische Skala "den Schubert Moment" einführen.
Wunderbar!
Anhand zwei meiner Schubert-Momente möchte ich dieses Buch beschreiben und Ihnen ans Herz legen.
-„Wenn ich abends alles Notwendige an ihm gerichtet und für die Nacht vorbereitet hatte, auf seiner Bettkante saß, nur seine Nachtischlampe an war, wir unsere Hände ineinander verschränkten, seine kalten in meine warmen, begann unsere schönste Tageszeit: Er sagte, dass ich seine Mutter, Schwester, sein großer Bruder, die alle tot sind, sein Mann und seine Frau sei. Alles.“-
-„Das ist übrig nach unseren Jahrzehnten, dachte ich: Hände, die sich aneinander wärmen. Ich gab ihm unter der Decke die Hand und drückte sie. Und er drückte meine Hand. Wie ein Versprechen. In guten und in schlechten Zeiten. Aber es sind gar keine schlechten Zeiten.“-
Bitte lesen Sie dieses wunderbare Buch, es wird Sie anrühren aber auch an der ein oder anderen Stelle zum Lachen bringen!
Bernhard Jaumann: Banksy und der blinde Fleck
Die Kunstdetektei von Schleewitz steht vor einem rätselhaften Fall.
Jemand hat auf verschiedenen Plätzen Rattenbilder gesprayt und zwar im Stil des berühmten Künstlers Banksy. Könnte es sein, dass der echte Banksy sich in München aufhält und sein Unwesen treibt?
Oder versucht jemand, ihn zu kopieren um so Aufmerksamkeit zu erregen?
In diesem Wirrwarr um Banksy und seine Bilder versucht die Kunstdetektei Licht ins Dunkel zu bringen. Kommt sie tatsächlich auf die Spur des echten Banksy oder sitzt sie einem Trittbrettfahrer auf?
Ein künstlerischer und clever eingefädelter Kriminalroman, den ich sehr empfehlen kann.
Rachel Elliott: Flamingo
Daniel Berry ist der Hauptprotagonist in dieser skurrilen und herzerwärmenden Geschichte. Eines Morgens verliert Daniel plötzlich alles, was sein Leben bis dahin ausgemacht hatte: Seine Verlobte verlässt ihn und er bekommt die fristlose Kündigung.
Mit nichts steht er allein auf der Straße.
Mit nichts? Nicht ganz. Er hat ein kleines Keramikschaf dabei und auf einem Vorstadtrasen in Norfolk entdeckt er drei Flamingos, die in ihm schöne Erinnerungen an eine glückliche Vergangenheit wecken.
Diese Vergangenheit verbindet seine Kindheit mit Mama Eve und der Nachbarsfamilie, mit denen sie eine schöne Zeit verbrachten. Was man allerdings noch nicht ahnt: Es braut sich etwas zusammen, das diese glücklichen Erinnerungen auf eine harte Probe stellen wird. Es betrifft die Mütter der beiden Familien. Ein Buch, das ich aufgrund der herzerwärmenden Charaktere darin sehr empfehlen kann.
Claire Keegan: Das dritte Licht
Eine kleine poetische und gefühlvolle Erzählung über die Bedeutung der eigenen Herkunft.
Welche Chancen eröffnen sich, wenn die Umstände des Aufwachsens unterschiedlich verlaufen?
Zur Geschichte: Ein kleines Mädchen wird von ihrem Vater zu entfernten Verwandten gebracht, da die Mutter ein weiteres Baby erwartet und die Familie mehr schlecht als recht über die Runden kommt. Dem namenlosen Mädchen, unserer Ich-Erzählerin, eröffnet sich jetzt eine neue Welt, die ihr aber auch etwas Angst macht. Wo es früher Armut und Gefühlskälte gab, gibt es jetzt Güte, Zuneigung und Herzenswärme. Doch auch in ihrem neuen Zuhause fühlen wir eine tiefe Traurigkeit, dessen Ursache wir aber schnell erfahren. Wir erleben die das Mädchen umgebende Atmosphäre, ihre Gefühle und die liebevolle Zeit bei ihren Pflegeeltern hautnah mit und hoffen mit ihr auf ein gutes Ende.
Mit so wenigen Worten erzählt Frau Keegan so viel. Eine kleine Kostbarkeit, die aufwühlt und tief bewegt und sich absolut zu lesen lohnt!
Farina Eden: Geteiltes Land
Wir schreiben das Jahr 1961. Die Geschichte spielt in Ostberlin und es dreht sich um folgende Familie in diesem Buch:
Lotte, ihre Schwester Elise und die beiden Kinder Gesine und Sonja.
Sonja leidet darunter, dass der Vater nicht bei der Familie ist. Sie möchte unbedingt zu ihm nach Westberlin. Sie scheut auch nicht vor einem Gedicht in der Schule zurück, das die DDR in Misskredit bringt. Und da muss Tante Elise behilflich sein. Sie hat etwas mit dem Direktor an der Schule laufen und versucht so, das Schlimmste für Sonja abzuwenden. Diese Gemengelage wird noch komplizierter, als Elise einen Mann namens Kuno kennenlernt und sich in diesen Mann verliebt. Doch Kuno entpuppt sich als Spitzel, der zur Geschichte "Sonja" mehr wissen möchte. Eine heikle Angelegenheit für Elise. Sie möchte Kuno glücklich machen, gleichzeitig aber nicht ihre Familie verraten. Kommt sie aus diesem Dilemma heraus?
Die 19-jährige Gesine hingegen hat im Moment schönere Gedanken. Sie hat sich in Peter verliebt, der aus Westberlin kommt. Das Paar verbringt so viel Zeit wie möglich miteinander und im Überschwang der Verliebtheit wird Gesine von Peter schwanger.
Die Hauptprotagonisten ahnen nicht, dass sich in Berlin etwas Einschneidendes anbahnt, das die Stadt trennen wird. und damit auch die Beziehung zum Freund bzw. zum Vater.
Der Preis ist weit mehr als nur die Freiheit.
Lioba Werrelmann: Tod in Siebenbürgen
In diesem beschaulichen Kriminalroman wird der erfolgreiche Investigativjournalist Paul Schwartzmüller mit der Vergangenheit konfrontiert. Seine Wurzeln liegen in Rumänien und er macht sich auf den Weg nach Siebenbürgen, um das Erbe seiner verstorbenen Tante anzutreten. Das Erbe beinhaltet einen Bauernhof, der in einem ziemlich maroden Zustand ist. Er möchte diesen Bauernhof schnell loswerden, doch dieses Unterfangen wird zu einem komplizierten Akt. Die mysteriöse wie anziehende Maia, die auf dem Bauernhof lebt, ist gar nicht gut auf Paul zu sprechen und auch sonst schlägt ihm wenig Begeisterung entgegen. Einzig Sorin, Pauls Freund aus Kindheitstagen empfängt ihn herzlich.
Und dieser wird zum Hauptverdächtigen, als auf dem sagenumwobenen Dracula-Schloss ein Tourist tot aufgefunden wird. Paul stellt selbst Ermittlungen an. Er wird dabei mit seiner eigenen Familiengeschichte konfrontiert. Ein spektakulärer Mord, ein kauziger Ermittler und ein Land, das viele Überraschungen bereithält.
Harald Jähner: Höhenrausch
Das kurze Leben zwischen den Kriegen
Die Geschichte der Weimarer Republik (1918-1933), erzählt im Nebeneinander von demokratischer Aufbruchsstimmung und verbliebenem Konservatismus. Eine gespaltene Gesellschaft als Wegbereiter des Nationalsozialismus.
Fundiert recherchiert mit exzellenten Fotos.
Peter Stamm: In einer dunkelblauen Stunde
In diesem wunderbaren Roman geht es um das Leben des bekannten Schweizer Schriftstellers Richard Wechsler. Es soll ein Dokumentarfilm über ihn entstehen.
Doch dieses Projekt gestaltet sich schwieriger als gedacht. Wechsler taucht zu den vereinbarten Terminen nicht auf und der Film droht zu scheitern.
Doch was die Regisseurin Andrea noch nicht ahnt: Diese Geschichte wird Andrea trotz des schwierigen Starts nicht mehr loslassen. Sie begibt sich auf Spurensuche und wird fündig in den Büchern von ihm. Dort gibt es einen kleinen Hinweis auf eine alte Jugendliebe, die heute noch dort leben könnte. Ein Buch über eine spannende Persönlichkeit mit vielen überraschenden Facetten.
Martin Suter: Melody
„Endlich wieder ein richtiger Suter“, das waren meine ersten Gedanken, als ich die Verlagsvorschau durchgesehen habe. Kein Almen, keine Business-Class-Geschichten und nicht das Thema Fußball. Meine Vorfreude war also groß!
Zur Geschichte: Der totkranke Alt-Nationalrat Dr. Peter Stotz sucht per Zeitungsannonce einen Nachlassverwalter. Er engagiert den mittellosen Jurastudenten Tom Elmer, der einen unkündbaren Jahresvertrag mit großzügiger Bezahlung und eine Wohnung in dessen Villa Aurora inklusive Verpflegung erhält.
Jeden Tag sichtet Tom nun Unmengen an schriftlichen Unterlagen. Es finden gemeinsame Essen (wunderbare Kreationen der sympathischen Köchin) mit anschließenden Gesprächen am Kamin statt. Bei diesen gepflegten und kultivierten „Kamingesprächen“ mit viel Alkohol(!) lernt Tom Dr. Stotz kennen und taucht immer tiefer in dessen Firmen- und Familiengeschichte ein. Bald schon erfährt Tom von Dr. Stotz großer Liebe, von Melody Alaoui, deren Portraits überall in der Villa zu finden sind und erahnt ein großes Geheimnis, welches er zu lüften gedenkt.
Elegant, charmant, leichtfüßig und feinsinnig wie eh und je, am Ende gab es für mich zwar eine „Wendung“ zu viel, doch es war mir ein absolutes Lesevergnügen und meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht!
Antoine Laurain: Eine verdächtig wahre Geschichte
Ein wunderbar leichter Roman, oder besser Krimi, der in der französischen Literaturszene spielt. Voller sprühendem Witz, spannend konzipiert, mit überraschender Auflösung und literarisch niveauvoll.
Zur Geschichte: Die junge Verlagslektorin Violaine Lepage bekommt ein Manuskript „Die Zuckerblumen“ zugesandt, welches sich zur Sensationsentdeckung entwickelt und sogar für den französischen Literaturpreis, den Prix Goncourt, nominiert wird. Die Freude ist groß, doch dann stellt sich Violaine ein Problem in den Weg. Der Autor oder die Autorin ist nicht auffindbar. Das Manuskript kam per Post, ohne Absender und auch alle anderen Kontakte liefen über eine E-Mail-Korrespondenz mit dem Namen: Camille Desencres. Es gibt keine persönlichen Informationen und niemand hat ihn oder sie je zu Gesicht bekommen. Warum tritt der Autor nicht in Erscheinung? Was steckt dahinter?
Als dann die taffe Kommissarin Sophie Tanche aus Rouen einen Zusammenhang zwischen den in „Die Zuckerblumen“ begangenen Morden und zwei vor einem Jahr verübten realen Morden herstellt, wird es richtig verworren und spannend.
Lassen Sie sich von den wundervoll entworfenen Figuren verzaubern und von der Geschichte gefangen nehmen.
Mir hat diese Lektüre einen verregneten Sonntag versüßt!
Trude Teige: Als Großmutter im Regen tanzte
Ein sehr bewegendes und lange nachhallendes Buch!
Es ist die Generationengeschichte dreier Frauen, angefangen 1945 bis heute und angesiedelt in Norwegen und Deutschland.
Die berührende Geschichte der Großmutter Tekla, ihrer Tochter Lilla und deren Tochter Juni.
Als Juni im Haus ihrer verstorbenen Großeltern ein Photo der jungen Tekla mit einem deutschen Soldaten findet, ist dies der Auslöser für ihre Ahnenforschungen. Sie erkennt schnell, dass es in der Vergangenheit der Familie Geheimnisse gab und wird diese mit uns gemeinsam ergründen.
Ein Roman über die Liebe einer norwegischen Frau zu einem deutschen Besatzungssoldaten und über ein ungeheuerliches Inferno in einer Stadt im Osten Deutschlands 1945.
Die Autorin entwirft eine fiktive Liebes- und Familiengeschichte vor dem Hintergrund historischer Geschehnisse, die genau so passiert sein kann.
Ich war streckenweise sehr erschüttert und habe die historischen Fakten parallel nachgeschlagen, doch ich bin auch sehr begeistert darüber, wie sich die Autorin mit diesem sensiblen Thema auseinandergesetzt hat.
Darum: unbedingt lesen!
Andreas Wunn: Saubere Zeiten
Dem Romandebüt von Andreas Wunn gebe ich eine absolute Leseempfehlung!
Es ist eine fesselnde Familiengeschichte in Zeiten des Dritten Reiches, der Nachkriegszeit und der Zeit des Wirtschaftswunders.
Ein Roman über unwiederbringliche Momente, verpasste Chancen, nicht ausgesprochene Gefühle und der Sprachlosigkeit in Familien.
Der Protagonist Jakob Auber, Nachkomme einer einst reichen und einflussreichen Familie, erfährt durch einen Anruf, dass sein Vater im Sterben liegt. Obwohl er seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm hat, reist er zurück in seine Heimat an die Mosel und entdeckt in seinem alten Kinderzimmer die Vergangenheit seiner Familie.
Die Geschichte seines Großvaters, der vor dem Krieg als Drogist seine Laufbahn begann, zum Chef eines Waschmittelimperiums aufstieg und dann wieder alles verlor.
Ebenso seines Vaters, der als Kind wenig von seinen Eltern beachtet und zeitweise abgeschoben wurde. Der seine große Liebe fand und (auch) wieder verlor.
Jakob Auber erkennt, dass die Vergangenheit seiner Familie seine Gegenwart prägt und er nur ein glückliches Leben führen kann, wenn er sich mit ihr auseinandersetzt und sich mit ihr aussöhnt.
Andreas Wunn springt gerne mitten im Kapitel, ohne Absatz oder Vorwarnung in andere Zeiten. Von seiner eigenen Vergangenheit in die seines Vaters, seines Großvaters und wieder in die Gegenwart zurück. Daran muss man sich erst gewöhnen, doch es gibt dem Roman eine eigene Dynamik. Interessant fand ich zudem, dass es in der Familie Wunn tatsächlich einen Großvater gab, der ein berühmtes Waschmittel erfunden hat. Der Rest der Geschichte ist allerdings rein fiktiv – unvorhersehbar und absolut spannend!
Arno Geiger: Das glückliche Geheimnis
Arno Geiger schreibt in seinem neuen Roman über sein Leben, seine Beziehungen und über seinen literarischen Werdegang.
Er gesteht uns: ,,Ein Vierteljahrhundert war Weggeworfenes Teil meines Lebens“ und nimmt uns mit auf seine Streifzüge durch Wiens Altpapiercontainer. Ganz offenherzig, voller Charme, Witz und Selbstironie aber auch philosophisch, tiefsinnig und mit viel Lebensweisheit berichtet er von seinem steinigen Weg Schriftsteller zu werden. Wie seine gefundenen Konvolute aus Briefen, Notizen und Tagebüchern sein Schreiben beeinflusst und geformt haben.
,,In vielen Briefen stieß ich auf eine beiläufige Offenheit, die mir gefiel, eine gänzlich unverkrampfte Direktheit, die mich zuerst beeindruckte, dann beeinflusste und schließlich mein Schreiben veränderte.“
Ein wunderbares Buch, lesenswerte Zitate und ein Arno Geiger, der mir trotz aller Eigenheiten sehr sympathisch ist.
Holly Jackson: A Good Girl’s Guide to Murder
Vor fünf Jahren wurde die siebzehnjährige Andie Bell von ihrem Freund Sal Singh ermordet. Jeder in der Kleinstadt ist überzeugt davon, das es so war. Jeder außer Pippa. Als sie den Fall als Thema für ihr Abschlussprojekt auswählt, beginnt sie, nachzuforschen, Fragen zu stellen und Geheimnisse aufzudecken.Aber was ist, wenn der Mörder noch frei herumläuft? Wie weit wird er gehen um Pip von der Wahrheit abzuhalten?
Das Buch ist packend und nervenaufreibend bis zur letzten Seite.
Für alle Fans von One of Us Is Lying ein muss!
Dorota Maslowsky: Bowie in Warschau
David Bowie steigt in Warschau aus dem Zug. Wir schreiben Mai 1973. Die Poplegende betritt einen Buchladen und kauft Platten mit polnischer Volksmusik, die ihn später zum Song «Warszawa» inspirieren. Mit dieser wahren Begebenheit beginnt Dorota Maslowskas Roman, in dem auf vergnügliche Weise Pop und Sozialismus zusammenkommen. Bowie bringt in Warschau gleich eine ganze Lawine an Verwechslungen und skurrilen Verwicklungen ins Rollen: Der Inhaber der Buchhandlung, selbst verhinderter Schriftsteller, glaubt, in Bowie seinen Erzfeind, den Erfolgsautor Krempinski, zu erkennen. Der sensible Polizist Kretek hält den jungen Mann mit der Haartolle für den «Damenwürger», der gerade die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Und mittendrin die Buchhändlergehilfin Regina. Sie ist frisch von der Uni verwiesen, rebelliert gegen ihre Mutter und versucht ihren wurstfingrigen Verehrer loszuwerden und stürzt sich fast in die Weichsel. Alle schlagen sich mit verdrängten und offenen Begierden, Neid und Ausbruchsfantasien herum - bis David Bowie auftaucht und alles auf eine komische Katastrophe zusteuert.
Ein wunderbar komisches und humorvolles Buch mit interessanten und trickreichen Wendungen.
Natascha Bub: Ein Bild von einer Frau
Die Handlung dieses wunderbaren Romans beruht auf einer wahren Begebenheit. Eine Journalistin wird durch einen besonderen Schnappschuss von Greta Garbo weltberühmt. Sie hat daraufhin ein großes Ziel: Ihr soll es gelingen, von Ernest Hemingway ebenfalls einen besonderen Schnappschuss hinzukriegen. Sie reist dafür nach Kuba, um Ernest Hemingway in seiner Heimat zu besuchen.
Dieser Trip löst allerdings eine Achterbahn der Gefühle bei ihr aus und es wird schwieriger, als sie sich das vorgestellt hat. Wird es ihr trotzdem gelingen?
Freuen Sie sich auf ein spannendes Katz- und Mausspiel zwischen den beiden.
Dörte Hansen: Zur See
Der lang erwartete dritte Roman von Bestsellerautorin Dörte Hansen.
Woher kommt unsere Liebe zum Meer und die ewige Sehnsucht nach einer Insel?
Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.
Klug und mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen vom Wandel einer Inselwelt, von alten Gesetzen, die ihre Gültigkeit verlieren, und von Aufbruch und Befreiung. Ein tolles Buch, das ich verschlungen habe!
Alex Beer: Felix Blom - Der Häftling aus Moabit
In diesem clever und spannend eingefädelten Kriminalroman versucht Felix Blom nach seiner dreijährigen Haftstrafe in Moabit wieder auf die Beine zu kommen. Er kommt in einer Detektei unter, die von einer Frau geführt wird. Und der erste Fall hat es gleich in sich. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und jedes Opfer hat kurz vor seinem Tod eine Botschaft bekommen. Sie lautet:
„In 30 Stunden musst du eine Leiche sein“. Was treibt den Täter zu diesen Taten und warum?
Ein Buch für alle, die gern Volker Kutscher lesen - sie werden Alex Beer mit der neuen Reihe lieben.
Alexander Schulman: Verbrenn all meine Briefe
Ein Buch, das mich vom ersten Moment an berührt hat. Ich habe es begonnen zu lesen und erst wieder aus der Hand gelegt, als ich es beendet hatte. Eine starke und intensive Geschichte in ganz besonderer Erzählart.
Die Geschichte handelt von Alex Schulman selbst. Von seinem Verhalten seiner Frau und seinen Kindern gegenüber. Woher kommen seine plötzlichen Wutanfälle und warum haben seine Kinder Angst vor ihm? Wann hat es angefangen und warum? Diese Fragen treiben ihn um und er beginnt eine Therapie. Er erkennt: „Wo Angst ist, hat die Liebe keinen Platz“ und begibt sich auf Spurensuche.
Der Ursprung der Wut in der Familie scheint bei seinem Großvater zu beginnen. Anhand von Tagebüchern und Briefen erleben wir die Lebens- und Liebesgeschichte seiner Großeltern. Des berühmten schwedischen Schriftstellers, Literaturwissenschaftlers, Kritikers, Übersetzers und Journalisten Sven Stolpe, seiner Frau Karin Euler-Cheplin und ihrer eigentlichen Liebe Olof Lagercrantz.
Es ist eine aufwühlende und mitreißende Geschichte über eine Frau, die ihr Leben nach einem Mann ausrichtet, sich neu verliebt, sich befreien wollte und doch gefangen blieb.
Eine Geschichte über Liebe, Gewalt, Abhängigkeit & Freiheit und darüber, dass Vergangenheit kein unüberwindbares Schicksal ist, sondern wir immer eine Wahl haben, unsere eigene Geschichte zu verändern - auch Alexander Schulman.
Absolut lesenswert!
Ruth Kornberger: Die Symphonie der Sterne
Sie musste aus dem Schatten ihres berühmten Bruders treten und gelangte als Astronomin schließlich zu Weltruhm: Die Geschichte der unvergleichlichen Caroline Herschel
England im 18. Jahrhundert: Als Sängerin füllt die Deutsche Caroline Herschel die Opernsäle der Stadt Bath – und doch strebt sie nach mehr. Nacht für Nacht beobachtet sie an der Seite ihres berühmten Bruders, dem Astronom Wilhelm Herschel, den Sternenhimmel. Aber auch wenn sie ihre Entdeckungen gemeinsam machen, ist es stets Wilhelm, der genannt wird. Bis ihr das Schicksal endlich die Möglichkeit bietet, sich selbst einen Namen zu machen.
Jahrzehnte später ranken sich viele Geschichten um die berühmte Wissenschaftlerin. Als Caroline hochbetagt in ihre Heimatstadt Hannover zurückkehrt, heuert die junge Agnes bei ihr als Dienstmädchen an, um intime Details zu erfahren, die sie an die Zeitungen verkaufen kann. Und tatsächlich kommt sie einem pikanten Geheimnis auf die Spur …
Detailverliebt und kenntnisreich erzählt Ruth Kornberger die Geschichte einer großen Wissenschaftlerin, die mit Charme und Chuzpe noch heute eine große Inspiration ist.
Susanne Abel: Was ich nie gesagt habe
Die Fortsetzung des Romans „Stay away from Gretchen“ von Susanne Abel.
In „Was ich nie gesagt habe" erzählt Susanne Abel auch hier in zwei Erzählebenen zum einen die Lebensgeschichte von Toms Vater Konrad und zum anderen widmet sich die Autorin Tom und seiner Mutter Greta in der heutigen Zeit. Dabei knüpft sie direkt an den Vorgängerband an.
Die Kapitel um die Biographie des Vaters im ersten Erzählstrang haben mich umgehauen. Wie Greta wächst Konrad in der NS-Zeit und dem 2. Weltkrieg auf und wird von der Ideologie mitgerissen. Doch auch die Nachkriegszeit, in der er Greta kennenlernt, mich absolut in ihren Bann gezogen.
Im zweiten Erzählstrang findet Tom durch einen Zufall heraus, dass er einen Halbbruder väterlicherseits hat – er recherchiert weiter und kommt ziemlich ungeheuerlichen Machenschaften auf die Spur.
Trotz der schweren Kost, die Susanne Abel ihren Lesern „zumutet", kommt der Unterhaltungsfaktor nicht zu kurz, was vor allem an ihrer erstklassigen Erzählweise liegt. Die Sogwirkung dieses Romans lässt einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Wer den ersten Teil gelesen hat, wird vom zweiten Teil nicht minder begeistert sein.
Bonnie Garmus: Eine Frage der Chemie
Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Sie ist rebellisch, klug und ihrer Zeit voraus.
Denn 1961 ist es absolut nicht selbstverständlich, dass Frauen sich für Chemie begeistern – im Gegenteil, sie tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden.
Außer Calvin Evans, der einsame, brillante Nobelpreiskandidat, der sich ausgerechnet in Elizabeths Verstand verliebt. Aber das Leben geht seine eigenen Wege. Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott bald in der TV-Show „Essen um sechs“ wieder. Dort kocht sie nicht nur exzellent, sie begreift auch Kochrezepte als chemische Formeln und Vorlagen und bildet das hauptsächlich weibliche Publikum wissenschaftlich weiter. Mit ihrer offenen, direkten und bisweilen naiven Art kämpft sie – nicht immer absichtlich und bewusst – für die Stärkung und Gleichberechtigung der Frauen.
Salah Noura, Kai Schüttler: Das Schloss der Smartphone-Waisen
Kalli, Leo, Tara, Bodhi und Bhavani haben ein Problem: Ihr Waisenhaus soll abgerissen werden aber nicht nur irgendein Waisenhaus, sondern das erste und einzige seiner Art: ein Wohnheim für Smartphone-Waisen. Hier finden Kinder, deren Eltern wegen Unvorsichtigkeit, abgelenkt durch ihr Handy, ums Leben gekommen sind, ein neues Zuhause. Was nun? Vielleicht könnten sie bei der alten Hermine wohnen, die ein echtes Schloss besitzt? Die wäre sofort einverstanden, aber ihr fieser Sohn Henri will lieber ein Luxushotel daraus machen, und seine eigene Mutter vor die Tür setzten. Für die fünf Kinder steht fest: Ein gewiefter Plan muss her. So etwas wie eine Entführung samt Erpresserbrief. Oder ein Gemälderaub. Und schon stecken sie mittendrin in einem Gangster-Abenteuer ...
Eine tolle Geschichte, spannend und humorvoll erzählt, das durch überraschend vielseitige Charaktere und eine wertvolle Botschaft überzeugt.
Gøhril Gabrielsen: Zwischen Nord und Nacht
Von der Unmöglichkeit, die perfekte Mutter zu sein
Zwei Mütter in unterschiedlichen Jahrhunderten, die das Beste für ihre Töchter wollen. Wohlmeinend, aber nicht immer realisierbar. Der Drahtseilakt zwischen Halten und Loslassen, schmerzhaft für alle Beteiligten.
Ein lesenswertes Mütter-Töchter-Psychogramm.
Laura Imai Messina: Die Telefonzelle am Ende der Welt
Dieses Buch erzählt die besondere Geschichte einer Telefonzelle, die es wirklich gibt. Sie steht in Japan am Hang des Kujirayama.
Angehörige, die ihre geliebten Menschen durch den Tod verloren haben, können in dieser Telefonzelle anrufen, dabei ihre Gedanken und Gefühle teilen, die dort einen wunderbaren Platz finden.
So kommt auch die junge Radiomoderatorin Yui an diesen Ort, da sie 2011 im Tsunami ihre Mutter und ihre kleine Tochter verloren hat und lernt den Arzt Takeshi kennen. Sie nähern sich an und aus einer anfänglichen Freundschaft wird Liebe und sie schöpfen neuen Mut.
Ein besonderes Buch und eine wunderbare Empfehlung von Alexander Schuster!
Ralf Langroth: Die Akte Adenauer
Im März 1945 ist Philipp Gerber, Anfang 30 mit anderen als Angehöriger des militärischen Geheimdienstes CIC (Counter Inteligence Corps) unterwegs, um jemanden aus einem Bunker zu holen. Dieser Mann möchte aber folgen, und so sagt Philipp Gerber folgendes: „So leicht können Sie sich nicht entziehen. Deutschland braucht Sie in dieser schweren Stunde, Herr Dr. Adenauer“
Acht Jahre später:
Das Rheinland wird zu einem Kessel der Weltmächte.
Das BKA entsteht und Philipp Gerber wird zum Kriminalkommisar im BKA berufen. Und der erste Fall wird schon zu einer Bewährungsprobe, denn er muss den Mordfall an seinem Vorgänger aufklären. Dabei begegnet er der jungen Frau Eva Herden, die als Journalistin einer Zeitung gegen gewisse politische Richtungen des Kanzlers steht und das auch kund tut. Sie tun sich zusammen, um die Hintergründe aufzuklären.
Als weitere Morde und Anschläge geschehen verdichten sich die Anzeichen, dass es eine Organisation gibt, die sich „Wölfe Deutschlands“ nennt und sie den Plan verfolgen einen ranghohen Politiker der gegnerischen Partei des Kanzlers Adenauer auszuschalten. Als das in die Kreise des Kanzlers kommt, wird Gerber von Adenauer höchstpersönlich mit der Bitte betraut diese Person zu schützen. Und er tut es mit Nachdruck, denn er sagt: „So leicht können Sie sich nicht entziehen. Deutschland braucht Sie in dieser schweren Stunde, Herr Gerber“.
Es ist der Auftakt der Philipp Gerber-Reihe, die politische Ereignisse des Nachkriegsdeutschlands bis in die heutige Zeit mit ihren ungeklärten Ereignissen in den Mittelpunkt stellt.
Ein mitreißender, spannender und unglaublich tiefgehender Politthriller, der sehr zu empfehlen ist!
Chen Jiatong: White Fox (Band 1) - Der Ruf des Mondsteins
Der Auftakt einer spannenden, liebevollen, ans Herz gehenden Tierfantasy.
Dilah, ein Polarfuchs, hat den sehnlichen Wunsch ein Mensch zu werden. Als ein Jäger Dilahs Eltern tötet, bekommt Dilah, als seine Mutter stirbt, ein besonderes Vermächtnis geschenkt: ein Mondstein. Dieser weist Dilah den Weg und der könnte seinen Wunsch in Erfüllung gehen lassen. Doch er muss sich vor kaltblütigen Menschen in Acht nehmen. Die Natur ist aber auch unberechenbar und es gibt feindliche Clans, die es auf Dilah abgesehen haben und an diesen Mondstein möchten. Ein Geheimnis, das es mit dem Leben zu beschützen gilt.
Kira Gembri: Die Schule der Wunderdinge (1). Hokus Pokus Kerzenständer
Der Auftakt einer neuen magischen Kinderbuch-Reihe.
Tilly Bohnenstängel kommt neu auf eine Schule, die sich allerdings bald als keine gewöhnliche Schule herausstellen sollte. Denn es ist die Schule der Wunderdinge und Tilly kann auch in diesem Kreis aufgenommen werden, wenn es ihr gelingt einen magischen Gegenstand zu beschützen. Als sie einen Kerzenständer als Gegenstand bekommt, hält sich die Freude in Grenzen.
Kaum fängt sie an, sich langsam an diesen Kerzenständer zu gewöhnen, kommt es zur Katastrophe. Der Kerzenständer verschwindet spurlos und der einzige Hinweis, den Tilly und ihre Freunde Pip und Nico haben ist ein rauchige SOS!
Lisa Graf: Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben
ie Saga um den legendären Aufstieg des Feinkostladens Dallmayr beinhaltet sehr viel mehr als nur den berühmten Kaffee.
Dieser Feinkostladen bot und bietet auch heute noch sehr viel mehr. Das zeigt schon der Auftakt dieser vielversprechenden Saga.
Wir schreiben das Jahr 1897. Anton und Therese Randlkofer führen einen sehr gut laufenden Feinkostladen in der Dienerstraße in München. Es gehen die Gutsituierten ein und aus, probieren qualitativ erlesene Pralinen, honigsüße Früchte und nicht zu vergessen den exquisiten Kaffee vom Dallmayr. Jeder möchte dort gerne Kunde sein.
Doch dieser glanzvolle Schein und Aufstieg dieses Imperiums droht ein Ende.
Anton Randlkofer stirbt plötzlich und unerwartet an einer schweren Krankheit. Therese muss versuchen Dallmayr auf Erfolgskurs zu halten. Doch es gibt Leute, die ihr das Imperium abspenstig machen wollen. Da haben wir den Bruder Max, der es nicht akzeptieren will, dass er nicht berücksichtigt worden ist und als ob das nicht schon herausfordernd genug wäre, gibt es da ein Familiengeheimnis, welches die Situation nicht einfacher macht.
Es geht um Balbina, die Haushälterin in der Familie und Anton hatte dort eine gewichtige Rolle dabei. Und die Sorge wegen des Geheimnis in Bezug auf Balbina ist berechtigt, denn Hermann, ihr Sohn, der ein wichtiger Bestandteil des Dallmayr ist und Balbina sind sehr vertraut miteinander.
Warum versucht Therese das um jeden Preis zu verhindern und kann es gelingen das Imperium Dallmayr weiter so laufen zu lassen, wie sie sich das vorstellt?
Ein Buch, das viel Zündstoff verspricht und eine absolut lohnenswerte
Empfehlung ist.
Hendrikje Balsmeyer, Peter Maffay: Anouk, die nachts auf Reisen geht (Anouk 1)
In diesem wunderschönen Kinderbuch von Peter Maffay und Hendrikje Balsmeyer, illustriert von Joelle Tournolias haben wir 7 spannende Geschichten.
Anouk ist ein Mädchen, das absolut liebenswert und hilfsbereit ist.
Es gibt aber eine Sache, die sie gar nicht mag, nämlich „schlafen gehen“. Doch seit kurzem ist das anders, weil sie Nacht für Nacht ein Abenteuer erlebt. Ob im Zirkus, im Eis, auf einem Piratenschiff, auf der Bühne oder auf einem Bauernhof.
Sie findet überall Freunde und hilft ihnen dabei Probleme zu lösen. Gilt es Ängste zu überwinden oder Lampenfieber zu bekämpfen, immer hat Anouk eine Idee.
Als sie diese Erlebnisse jeweils am darauffolgenden Tag ihren Eltern erzählt, kommt immer der Satz: „Das hast du alles nur geträumt“. Aber Anouk weiß, das stimmt nicht und sie hat immer einen kleinen Beweis dafür.
Eine wunderschöne und von Herzen kommende Empfehlung!