Beurteilungsspielräume im Europäischen Verwaltungsrecht am Beispiel des Migrations- und Umweltrechts.

Bislang bestand nahezu Einigkeit, dass dem Europäischen Verwaltungsrecht die filigrane Differenzierung zwischen Beurteilungsspielraum und Ermessen - die einen Grundpfeiler der deutschen Verwaltungsrechtsdogmatik darstellt und von diesem maßgeblich vorangetrieben wurde - unbekannt ist. Maßgeblich rührt das Verständnis sog. administrativer Letztentscheidungsrechte aus dem frühen Wirtschaftsverwaltungsrecht der 1980er Jahre, welche die Breite heute existierenden Referenzgebiete kaum abdecken kann. Vor diesem Hintergrund stellt die Arbeit eine mögliche Dogmatisierung des bestehenden Verständnisses eines einheitlichen administrativen Letztentscheidungsrechts auf den Prüfstand und macht den Versuch der methodischen Anbindung im mehrdimensionalen System des Europäischen Verwaltungsrechts. Die Untersuchung erfolgt dabei nicht aus der abstrakten Flughöhe einer deutschen Systembildung (»Allgemeiner Teil« und »Besonderer Teil«), sondern aus den konkreten Referenzgebieten des Fachrechts heraus.

Abdelkader Rbib studied law at Rheinische Friedrich-Wilhelms University in Bonn from 2014 to 2018. From 2017 to 2019, Mr. Rbib was a research associate in tax law at an international law firm. From 2019 to 2021, Mr. Rbib completed his doctorate under Professor Dr. Klaus Ferdinand Gärditz at the University of Bonn. At the same time, he worked as a research associate in employment law at a global law firm from 2019 to 2020. In 2020, Mr. Rbib began his legal clerkship at the Higher Regional Court of Cologne and focused on labor law. He completed stations at BIBB, a labor law firm and an international law firm. Since 2023, he has been an attorney in employment law at an international law firm.