Erfolgschancen des Front National im Kontext der romanischen Mehrheitswahl

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ISBN/EAN: 9783668543348
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Sonstiges, Note: 2,0, Universität Trier, Veranstaltung: Wahlrecht und Wahlsysteme im internationalen Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Front National (FN) ist spätestens seit den Europaparlamentswahlen 2014 in Frankreich, in denen er erstmals stärkste Kraft wurde, ein ernsthafter Konkurrent für die beiden großen Parteien Parti Socialiste (PS) und Union pour un mouvement populaire (UMP), die 2015 in Les Républicains (LR) umbenannt wurde. Trotz Isolation im Parteiensystem der V. Republik schaffte er es, sich allmählich zu etablieren und erhebliche Stimmenanteile in allen wesentlichen in Frankreich stattfindenden Wahlen dazuzugewinnen. Damit stellt sich die Frage, ob gerade der Ausschluss des Front National von Wahlabsprachen durch die anderen Parteien in den nach romanischer Mehrheitswahl stattfindenden Nationalversammlungswahlen zu einer wachsenden Wählerzustimmung geführt hat. Sollte dies der Fall sein, wäre die Strategie der Isolation gescheitert. Um diese Frage und die Behauptung von Jean-Yves Camus, dass 'der FN auf lange Zeit die dritte politische Kraft in Frankreich bleiben wird, zumal wenn sich bestätigen sollte, dass die Partei ihre Ergebnisse zu verbessern und ihre Wähler dauerhaft an sich zu binden vermag [...]' (Camus 2015) zu überprüfen, werde ich die Wahlergebnisse der Europaparlaments- und Nationalversammlungswahlen im Zeitraum von 2002 bis 2014 miteinander vergleichen. Zur Einordnung dieser jüngsten Wahlergebnisse gebe ich davor im theoretischen Teil einen Rückblick auf die ersten Wahlerfolge und die Etablierung des Front National im französischen Parteiensystem vor 2002. Daraufhin werde ich die Bedeutung der romanischen Mehrheitswahl, die bei den Nationalversammlungswahlen angewandt wird und der für sie charakteristischen Wahlabsprachen für die Unterrepräsentation der Partei auf nationaler Ebene erläutern, bei der ich mich vor allem auf die Darstellungen von Dieter Nohlen zum französischen Wahlrecht beziehen werde. Im dritten und letzten Teil der Theorie stelle ich meine Operationalisierung und meine Datenquellen dar. Im empirischen Teil vergleiche ich die amtlichen Wahlergebnisse der aufeinanderfolgenden Wahlen und die Verteilung der Mandate. Beginnen werde ich mit dem Vergleich der Nationalversammlungswahlen 2002 und der Europaparlamentswahlen 2004, gefolgt von den Nationalversammlungs- und Europaparlamentswahlen 2007 und 2009 und letztlich den jüngsten Wahlergebnissen der Nationalversammlungs- und Europaparlamentswahlen 2012 und 2014. [...]

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