Hautgravuren zur Individualisierung des Körpers

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ISBN/EAN: 9783638578271
Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik, Völker, Note: 1,5, Freie Universität Berlin (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Tätowierung ist ein mit Farbpigmenten in die Haut gearbeitetes Bild oder Text. 'Tätowierung' - so lautet die Definition des Lexikons der Psychologie (5 Bände, 2000 - 2003) - (ist) die 'Gestaltung des Körpers durch Symbole und Ornamente (...). In westlichen Kulturkreisen ist seit Mitte der 80er Jahre eine Zunahme an Tätowierungen zu beobachten, die sich in den 90er Jahren nochmals verstärkt hat: Tätowierungen als Modeerscheinung und/oder Ausdruck eines bestimmten Lebensstils.' Die Etymologie des Wortes 'Tätowierung' oder 'Tattoo' wird auf das tahitianische Wort 'Tatau' zurückgeführt. Dieses bedeute etwa 'Wunden schlagen' und erinnere an die Geräusche, die während des Tätowierens durch die Schläge auf den Tätowierkamm, dessen Zacken die Farbe unter die Haut brächten, verursacht würden, so Oettermann (1995, 121). Er führt weiter aus, dass sich das Wort 'Tatau' gerade im Englischen durchsetzen konnte, da es in England seit 1644 die gleichlautende Vokabel 'Tattoo' mit ähnlicher Bedeutung gegeben habe. 'Tattoo' finde seinen englischen Ursprung in dem Satz 'Doe den taptoe' und bedeute, was das Schlagen eines bestimmten militärischen Trommelwirbels beschreibe (Oettermann, 1995, 121). Medizinisch ähneln Tätowierungen leichten Schürfwunden, wobei die Intensität des Schmerzes und der Heilungsprozess mit denen eines Sonnenbrands verglichen werden. Bei großflächigen Tattoos ist es deshalb von Nöten, eine Abheilung der Hautpartien abzuwarten, ehe die Arbeit fertig gestellt werden kann. Die Tätowierung wird mit dem Zeichnen der Umrisse begonnen, um dann später mögliche Farben und Schattierungen aufzufüllen. Das Ergebnis dieser Prozedur macht die nun tätowierte Person zu der Gruppe der Tätowierten zugehörig. Die Verbreitung von Tätowierungen hat in den letzten 20 Jahren stark zugenommen, und immer mehr Menschen verändern ihr Aussehen durch Tätowierungen dauerhaft, was diese Thematik für die psychologische und soziologische Forschung interessant macht. Allein in Berlin gibt es, laut Internetauskunft der Gelben Seiten vom 31. August 2005, 42 Tätowierstudios. Die genaue Zahl tätowierter Menschen in Deutschland ist nicht bekannt, doch meldete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (2003, Nr. 178/320 D), die Zahl der Tattoo-Träger in Deutschland habe sich seit Mitte der neunziger Jahre verdoppelt. Diese Schätzung stimmt zumindest in der berichteten Tendenz mit den Angaben des Lexikons der Psychologie überein. Etwa 4,2 Millionen Deutsche seien im Jahr 2003 tätowiert gewesen.
Autor: Victoria Groß
EAN: 9783638578271
eBook Format: PDF
Sprache: Deutsch
Produktart: eBook
Veröffentlichungsdatum: 08.12.2006
Untertitel: Zur Individualisierung des Körpers
Kategorie:
Schlagworte: Hautgravuren Individualisierung Körpers

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