Postmoderne Identitätskonstruktion und Identitätsstörung in Woody Allens 'Zelig', 'Deconstructing Harry' und 'Melinda and Melinda'

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ISBN/EAN: 9783656899341
Magisterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Amerikanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Anglistik/Amerikanistik), Veranstaltung: Anglistik/Amerikanistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Bild des Neurotikers im Film wurde durch kaum einen anderen Filmschaffenden mehr geprägt als durch Woody Allen. Als Regisseur, Autor und Schauspieler zeichnete er über mehr als fünf Dekaden hinweg zahlreiche Charaktere, die sich in einem Punkt begegnen: Sie stecken in einer Identitätskrise. Sie verfluchen das Leben, weil sie sich innerhalb dessen Begrenzungen eingeengt und inadäquat vorkommen und andererseits, weil sie sich einer diffusen Allmacht gegenüber unterlegen fühlen. Sie sind verunsichert darüber, wer sie sind, in welchem Verhältnis sie zu ihrem Körper und auch zu Anderen stehen. In Zelig behandelt Allen den schwierigen Umgang mit einer Vielzahl von Rollenselbsten. In verschiedenen Kontexten und Beziehungen verwandelt sich die Hauptfigur in unterschiedliche Persönlichkeiten und löst ein Medienspektakel aus. Das Thema der narrativen Identität ist Dreh- und Angelpunkt in Deconstructing Harry. Allen hinterfragt, was geschieht, wenn sich eine Person nicht mehr erzählen kann. In Melinda and Melinda geht es anhand zweier Versionen der Protagonistin um die möglichen Selbste mit besonderem Fokus auf Identitätsentwicklung in Liebesbeziehungen. Die genannten Charaktere gehen durch schwere Identitätskrisen aufgrund der abrupten Auslöschung einer Lebensperspektive wie beispielsweise der Wegfall sozialer Anerkennung (Zelig), der Verlust von Arbeit (Deconstructing Harry) oder das Ende einer Beziehung (Melinda and Melinda). Hierbei ist anzumerken, dass die Probleme in der Identitätsarbeit in den Figuren Allens so universell gezeichnet sind, dass quasi alle genannten Themen und zerstörten Lebensperspektiven auf jeden der drei Filme anwendbar sind. Die Filme Allens werfen die Frage auf, ob die Postmoderne eine Zeit der Identitätsdiffusion einleitet und wie das Subjekt auf dieses innere Chaos reagiert? Steht es ihnen ohnmächtig gegenüber oder gibt es Strategien zur Bewältigung dieses Zustandes, der einer postmodernen Neurose gleicht?

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