Wissenschaftliche Objektivität als prekäre Illusion. Klassismus in Bildungssystem und Forschung
13,99 €*
Nach dem Kauf zum Download bereit Ein Downloadlink ist wenige Minuten nach dem Kauf im eigenen Benutzerprofil verfügbar.
ISBN/EAN:
9783346789181
Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Philosophische Fakultät / Institut für Soziologie), Veranstaltung: Forscher*innen und ihre Position zum Gegenstand - (Selbst-)Positionierungen und (Selbst-)Reflexivität, Sprache: Deutsch, Abstract: Die wissenschaftliche Diskussion darüber, welches Maß an Nähe beziehungsweise Distanz der Forschenden zum Gegenstand im Forschungsprozess angemessen ist, ist keinesfalls neu. Bereits zum Ende des vorletzten Jahrhunderts bezichtigte der afroamerikanische Soziologe Du Bois, amerikanischer Pionier in Sachen soziologischer Empirie, seine weißen, männlichen Berufskollegen eine Car-Window-Soziologie zu betreiben. Der vorbeischweifende, oberflächliche Blick aus dem Fenster ihres Autos genügte, um darauf basierend Soziologie auszuüben und Du Bois sah darin unter anderem die Ursache für die Reproduktion von ideologischem und institutionellem Rassismus. Weit über 100 Jahre später ist Empirie längst fragloses Kernelement der Sozialforschung, aber die Frage über die legitime Tiefe des Eindringens ins Feld wird aktuell immer noch kontrovers diskutiert und ihre Beantwortung hängt stark vom jeweiligen Forschungsgegenstand und der jeweiligen Tendenzen landesspezifischer Wissenschaftskultur ab. Wie unscharf und widersprüchlich die Konstrukte Nähe und Distanz gehandhabt und definiert werden, soll hier beginnend mit der Kritik an Nähe am bestimmten Fall und von da aus auf allgemeinerer Ebene problematisiert werden. Dabei wird angelehnt an Du Bois Einschätzung, Wissenschaft ohne Empirie reproduziere Rassismus, die Überlegung angestellt, dass auch Wissenschaft mit Empirie aus einem Mangel an (Selbst-)Reflexion der Forschenden das Potenzial birgt, Klassismus zu perpetuieren. Denn Diskriminierung ist zwar heterogen geformt, diesen heterogenen Formen sind jedoch grundlegende Mechanismen der Differenzkonstruktion gemeinsam, 'die für die Herstellung, Begründung und Rechtfertigung von Grenzziehungen und Hierarchien folgenreich sind'. Die Relevanz dieser Wahl speist sich daraus, dass Klassismus in der Wissenschaft zwar zunehmend thematisiert wird, im Vergleich zu Sexismus und Rassismus aber als relativ unterrepräsentiert gilt, gleichzeitig diesem jedoch der stärkste Wirkungsanteil an Bildungsdiskriminierung attestiert wird.
Autor: | Antje Drozella |
---|---|
EAN: | 9783346789181 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 09.01.2023 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Diskriminierung Distanz zum Feld Empirie Habitus Kapitalsorten Klassismus Nähe zum Feld Objektivität Selbstreflexion Forschung Subjektivität Verhältnis Forschende zum Forschungsgegenstand Wissenschaftskritik |
Anmelden
Möchten Sie lieber vor Ort einkaufen?
Haben Sie weiterführende Fragen zu diesem Buch oder anderen Produkten? Oder möchten Sie einfach doch lieber in der Buchhandlung stöbern? Wir sind gern persönlich für Sie da und beraten Sie auch telefonisch.
Buchhandlung Nettesheim GmbH
Hauptstraße 17
42349 Wuppertal
Telefon: 0202/472870
Mo – Fr09:30 – 18:00 UhrSa09:00 – 13:00 Uhr