Ben Aitken: The Marmalade Diaries
In diesem Roman erzählt Ben Aitken die besondere und wahre Geschichte seiner Freundschaft zu Winnie, einer 85-jährigen alten Dame.
Wir schreiben das Jahr 2020. Ben Aitken ist Autor und Journalist und reist für seine Reportagen um die ganze Welt. Doch dieses Jahr ist alles anders. Corona ist ausgebrochen. Zur Zeit hält er sich in London auf und merkt, dass er von dort nicht mehr wegkommt. Wo jetzt unterkommen, das ist die große Frage?
Ben antwortet auf eine Anzeige, mit der ein Mitbewohner und eine helfenden Hand für die betagte Dame gesucht wird und zieht bei ihr ein. Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnt ist, dass er coronabedingt eine ganze Weile dort wird bleiben müssen. Nach anfänglichen Problemen mit teilweise sehr skurrilen und schrägen Alltagssituationen, entwickelt sich zwischen dem ungleichen Paar eine ganz besondere Freundschaft.
Immer mit dabei ist ein besonderes kulinarisches
Element: Winnies selbstgemachte Orangenmarmelade...
Die genüssliche Leseempfehlung eines charmanten Buches.
Katrine Engberg: Glutspur
In diesem Auftakt einer neuen Krimireihe geht es um drei unterschiedliche Todesfälle.
Liv Jensen ist Privatermittlerin und soll sich um den ersten Fall kümmern. Ein Journalist wurde vor drei Jahren ermordet aufgefunden und bis heute gibt es keine richtige Spur, die zum Täter führt. Sie nimmt sich des Falles an und kommt bei den Ermittlungen überraschend zügig voran.
Parallel dazu wird eine Frau im Wald tot aufgefunden.
Es steht die Frage im Raum, ob diese Fälle möglicherweise miteinander zusammenhängen. Im Laufe der Ermittlungen lernt Liv Jensen Hannah Leon kennen. Sie ist Krisenpsychologin, hat selbst einen schweren Schicksalsschlag erlitten und ist deswegen beurlaubt. Dieser Schicksalsschlag ist ein wichtiger Baustein bei der Suche des Täters. Im Lauf der Geschichte taucht noch eine neue Person auf: Nima Ansari. Er ist iranischer Automechaniker und gerät im Mordfall der Frau unter Verdacht. Im Laufe der Ermittlungen dringt Liv immer weiter in die Vergangenheit vor und in ein dunkles Kapitel der dänischen Geschichte. Irgendjemand versucht mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt.
Ein spannendes, intelligent umgesetztes Buch, das mein persönliches Highlight unter den diesjährigen Krimis ist.
Amir Gudarzi: Das Ende ist nah
Amir Gudarzi erzählt in diesem autobiografischen Roman seine Fluchtgeschichte. Im Jahr 2009 ist der gebürtige Iraner aufgrund der Proteste gezwungen, seine Heimat zu verlassen und flüchtet nach Wien.
Dort angekommen muss er erfahren, wie die Behörden vor Ort mit Menschen wie ihm umgehen. Er wird von einem Lager bzw. Wohnheim zum nächsten geschickt und spürt die sowohl heimliche als auch offene Verachtung der österreichischen Gesellschaft.
Und nicht nur das. Er leidet Hunger, erträgt schlimme Demütigungen und schlägt sich mit wenig Geld und einer nicht vorhandenen Perspektive als Flüchtling im Exil durch.
Er lebt mit der Ungewissheit, ob er in Österreich bleiben kann oder wieder abgeschoben wird.
Da lernt er eine junge Frau namens Sarah kennen. Sie ist Studentin und interessiert sich für die Proteste im Iran.
Sarah verliebt sich in ihn und Amir ist für sie sowohl Studienobjekt als auch Halt zugleich und das obwohl Amir selbst diesen Halt bräuchte. Er weiß deshalb nicht, wie er mit Sarah und der Gesamtsituation umgehen soll.
Eine berührende Geschichte, die uns vor Augen führt, wie wichtig Menschlichkeit ist und ein, wie ich finde, sehr wichtiges Buch.
Ellie Midwood: Die Violinistin von Auschwitz
Dies ist die Geschichte von Alma Rosé, einer berühmten österreichischen Violinistin.
Ihr wurde die Leidenschaft zur Musik schon in die Wiege gelegt.
Ihr Vater war über 50 Jahre lang “Erster Konzertmeister“ der Wiener Hofoper sowie Leiter der Wiener Philharmoniker und führte das berühmte Rosé-Quartett an. Zu der berühmten musikalischen Familie gehörten außerdem der Komponist Gustav Mahler (ihr Onkel) und ihre Patentante Alma Mahler-Werfel. Sie selbst wurde als Violinistin sehr erfolgreich und gründete unter anderem ein berühmtes Damenorchester.
Wie aber wurde sie zur Violinistin von Auschwitz? Nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland musste Alma über die Niederlande nach Frankreich fliehen. Als Frankreich dann ebenfalls unter deutsche Kontrolle gekommen war, wurde sie im Dezember 1942 verhaftet, zunächst im Sammellager Drancy interniert und am 18. Juli 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht.
Dort sah sie jeden Tag den unmenschlichen und schrecklichen Alltag der Menschen, die nach Auschwitz deportiert worden waren, denen schlimmste Dinge angetan wurden und die den Quälereien der SS-Schergen schonungslos ausgeliefert waren - bis hin zum Tod.
Trotz all dieser schrecklichen Erlebnisse gelingt Alma Rosé etwas, das, aus heutiger Sicht betrachtet, völlig unvorstellbar gewesen sein muss: Ihr ist es tatsächlich gelungen, an diesem Ort des Schreckens, ein Orchester zu gründen und zu leiten.
Das Buch erzählt die Geschichte dieser unglaublichen Frau.
Ich habe mich schon oft und intensiv mit dem Thema „Nationalsozialismus“ und „Auschwitz“ auseinandergesetzt und schon viel darüber gelesen. Und obwohl ich deswegen schon eine Menge erfahren habe, hat dieses Buch mich sehr schockiert und tief berührt! Ähnlich tiefe Gefühle hat das Buch "Denk nicht, wir bleiben hier" von Anja Tuckermann bei mir hinterlassen, das ich Im Jahr 2005 mit damals 14 Jahren in der Schule vorgestellt habe. Ein Buch, das immer in meinem Herzen bleiben wird und mit den Anstoß für meine Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und den Qualen in den Konzentrationslagern in dieser Zeit gab.
Gianrico Carofiglio: Groll
In diesem psychologisch raffinierten Krimi geht es um Penelope Speda. Sie war Stabhochspringerin und erfolgreiche Staatsanwältin. Doch rätselhafte Umstände führten dazu, dass sie ihre Karriere abrupt beenden musste. Seitdem ist sie von starken Schuldgefühlen geplagt und ertränkt den Schmerz in Alkohol, treibt viel Sport und ermittelt auf privaten Wegen.
Dann bekommt sie einen schier unlösbaren Fall auf den Schreibtisch, bei dem ein einflussreicher Chirurg und Universitätsprofessor unerwartet an einem Herzinfarkt stirbt. Alles deutet auf einen natürlichen Tod hin und die Leiche wird eingeäschert. Die Tochter des Verstorbenen glaubt jedoch an ein Verbrechen und ihretwegen versucht Penelope, die Hintergründe des Falles aufzuklären.
Was Penelope noch nicht ahnt: Dieser Fall wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontieren und es wird sehr schmerzhaft für sie, sich dieser stellen zu müssen. Wird es ihr dennoch gelingen, den Fall aufzuklären?
Ich verspreche Ihnen spannende Unterhaltung mit diesem Buch.
Andrej Kurkow: Samson und das gestohlene Herz
Der zweite Kriminal- und Historienroman spielt in den Jahren 1919 und 1920 in Kiew. Nachdem sich Samson von seinem letzten Fall erholt hat, ist er wieder gefordert. In dem neuen Fall geht es um illegalen Fleischverkauf. Er und sein Kollege Cholodnij beginnen, in dem Fall zu ermitteln. Ins Visier gerät Iwan Briskin: Er soll an verschiedene Personen illegal Fleisch verkauft haben.
Die Frage ist nun: Sind Briskin und seine Frau allein dafür verantwortlich oder gibt es weitere Drahtzieher und Beteiligte? Und sagt Briskin wirklich die ganze Wahrheit? Der Druck auf Samson und Cholodnij wächst denn Najden, der Chef der Miliz, möchte den Fall so schnell wie möglich abschließen.
In den ganzen Irrungen und Wirrungen rund um diesen Fall wird Samsons Freundin Nadjeschda, die er im ersten Buch kennen und lieben gelernt hat, von streikenden Eisenbahnern entführt. Nadjeschda sollte sie für eine Zählung überprüfen aber die Eisenbahner wollten dies nicht hinnehmen. Nur mit Mühe gelingt es Samson, Nadjeschda aus den Fängen der Eisenbahner zu befreien.
Diese Situation und der Verlauf der Ermittlungen rund um die illegalen Fleischverkäufe stellt Samson auf eine harte Probe und verändert seine Denkweise nachhaltig.
Diese Krimireihe von Andrej Kurkow gefällt mir so gut, weil sie eine schöne Mischung aus Kriminalliteratur und historischem Roman mit hohem Anspruch in sich vereint. Sie verdeutlicht, wie eng die Geschichte der Ukraine mit der Russlands verwoben ist, weshalb sie aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine durchaus als zeitgenössische Literatur zu benennen ist. Mit den besten Empfehlungen von mir.
Die Samson-Reihe:
„Samson und Nadjeschda“
9783257072075, 24 €
„Samson und das gestohlene Herz“
9783257072570, 24 €
Tom Hillenbrand: Die Erfindung des Lächelns
Am 22. August 1911 öffnete der Louvre in Paris seine Pforten. Doch es fehlt etwas ganz Wichtiges: die berühmte Mona Lisa von Leonardo da Vinci!
Sofort werden Maßnahmen eingeleitet, die zur Ergreifung des Diebes führen sollen: Straßen, Bahnhöfe und Häfen werden weiträumig abgesperrt, doch es ist zu spät. "La Joconde" bleibt verschwunden.
Juhel Lenoir soll versuchen das Bild zu finden und die Frage beantworten, wer hinter dem Diebstahl steckt. Dafür gibt es einige Kandidaten:
Zum einen ein anderer berühmter Maler, der Pablo Picasso hieß und nicht nur für seine Werke berühmt war, sondern auch für kleine Gaunereien im Louvre, aber ist er auch wirklich der Täter?
Vielleicht ist es Vincenzo, ein kleiner italienischer Gauner, der in den Tag hineinlebt und sich für keine Schandtat zu schade ist. Ist er vielleicht der Dieb?
Oder geht der Diebstahl auf das Konto einer radikalen Gruppe, zu der unter anderem auch Jelena gehört und die mehrere Anschläge zu verantworten hat? Sie wird von der Polizei gesucht. Aber hat sie auch das Bild?
Diese Fragen werden beantwortet und als Leser*in erlebt man viele Überraschungen.
Das Buch gehört zu meinen absolutes Highlights in diesem Herbst. Ein Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht und unglaublich detailliert alle Zusammenhänge schildert. Der Leser und die Leserin wird immer wieder auf eine falsche Fährte gelockt und das Ende ist überraschend und genial.
Sanaka Hiragi: Die Erinnerungsfotografen
Herr Hirasaka betreibt ein außergewöhnliches Fotostudio.
Es kommen Menschen dahin, die auf der Schwelle zum Jenseits stehen und am Ende ihres Lebens einen ganz persönlichen Lebensfilm zusammenstellen wollen.
Das Besondere: Jeder Besucher bekommt die Chance, zu einem bestimmten Moment seiner Vergangenheit zu reisen und eines dieser Bilder aufzufrischen.
Wir haben eine Frau, deren Erinnerungen an das Nachkriegstokio verblasst sind. Ein Yakuza-Mitglied, das ermordet wurde und glaubt, dass es nichts anderes getan hat, als eine Schneise der Verwüstung zu hinterlassen und ein kleines Mädchen, das sich in einer ausweglosen Situation ohne Perspektive befindet. Hirasaka zeigt diesen Menschen, dass das Leben wunderschön ist. Man muss nur in den richtigen Situationen genau hinschauen.
Graham Norton: Der Schwimmer
Helen Beamish genießt ihren Ruhestand in einem schönen kleinen Haus an der irischen Küste. Alles könnte so schön sein, wenn da nicht ihre nervige Schwester Margaret wäre, die vor 3 Jahren als Besuch auftauchte und seitdem nicht mehr gehen möchte. Vom Garten des Hauses aus hat man einen herrlichen Blick aufs Meer. Und da sieht Helen einen Mann, der ins Wasser steigt. Kurze Zeit später schläft sie in der Sonne ein und als sie aufwacht, ist der Mann spurlos verschwunden. Nur seine Kleidung liegt noch am Strand.
Helen ist sicher, dass dem Mann etwas zugestoßen sein muss. Eine Vermisstenanzeige wird aufgegeben und weil der Mann noch Monate später spurlos verschwunden ist, geht die Polizei davon aus, dass er tot ist. Doch bei einer Feier, zu der Helen eingeladen ist, taucht eine Person auf, die genau so aussieht wie der totgeglaubte Mann. Was ist wirklich passiert? Helen stellt Ermittlungen an und muss ihre neugierige Schwester davon abhalten, sich in alles einzumischen...
Ein kurzer und knackiger Roman mit Krimielementen.
Florian Wacker: Die Spur der Aale
Ein Fall für Greta Vogelsang
Als Staatsanwältin Greta Vogelsang während ihres Bereitschaftsdienstes zu einem Leichenfund gerufen wird, ahnt sie noch nicht, dass dieser Fall sie stärker in Anspruch nehmen wird, als geplant. Bei der Leiche handelt sich um den Zollfahnder Lars Mathissen und
die Polizei und Staatsanwältin Brandt gehen zunächst von einem Unfall aus. Doch Greta spürt, dass mehr dahinter steckt.
Lars kontaktierte sie in den Tagen vor seinem Tod immer wieder und bat sie, sich um eine bestimmte Sache zu kümmern. Mathissen war an einer Sache dran, die ihm möglicherweise zum Verhängnis wurde. Und bei dieser Sache spielten Aale eine zentrale Rolle.
Ein gut und spannend aufgezogener Krimi, der mich Stück für Stück in seinen Bann zog und dafür sorgte, dass ich nicht mehr aufhören konnte, zu lesen.
Mittsommertage
Ruth ist eine Frau, der es besser gerade nicht gehen könnte: Sie ist beruflich sehr erfolgreich und steht kurz vor der Berufung in den deutschen Ethikrat. Ihr Mann Ben ist erfolgreicher Architekt, erst vor Kurzem gewann einer seiner Entwürfe einen Architekturwettbewerb. Jenny, die Tochter, studiert Kommunikation in Leipzig und die Pandemie flaut so langsam ab.
Es könnte also alles schön sein, wenn es da nicht diese winzige Sache gäbe, die Ruth im Laufe dieser Tage, die das Buch beschreibt, schmerzlich einholt: eine Begebenheit, die 30 Jahre zurückliegt und bei der Ruth eine nicht unwesentliche Rolle spielte.
Sie ahnt nicht, dass der Hundebiss, der ihr zu Beginn der einen Woche, die das Buch beschreibt, passiert, noch ihr kleinstes Problem darstellt.
Eine spannende Geschichte, die zeigt, wie schnell man von einem in der Öffentlichkeit hoch angesehenen, erfolgreichen und glücklichen Menschen zu einer körperlich und seelisch angeschlagenen Person werden kann und welche enormen persönlichen Auswirkungen ein solcher Abstieg hat.
Eine absolute Leseempfehlung von mir.
Manuela Sanne: Der frühe Vogel
Im vierten Fall der Krimireihe um das Paar Rosa und Sebastian Fink aus der Pension „Zum Jadebusen“, wird Heidrun Paulsen tot aufgefunden. Die Polizei geht zunächst von einem Unfall aus und reagiert sehr zurückhaltend auf die Aussage der Nichte von Heidrun Paulsen, Joline, ihrer Tante habe jemand nach dem Leben getrachtet.
Diese Zurückhaltung gerät ins Wanken, als bei den Untersuchungen Spuren von K.O-Tropfen nachgewiesen werden. Nun stellt sich die Frage, wer diese verabreicht hat.
Im Haus gibt es einen Nachbarn, der Augen und Ohren offen hielt und immer wieder mit der Nachbarschaft aneinandergeriet. Er schreckte auch nicht davor zurück, den Nachbarn einen Schrecken einzujagen, teilweise mit sehr außergewöhnlichen Mitteln. Aber reicht das als Motiv?
Zudem gibt es Ungereimtheiten in der Familie rund um Heidrun, denn sie hatte jahrelang eine Affäre mit dem Vater von Joline. Wurden hier vielleicht alte Wunden aufgerissen und musste Heidrun deshalb sterben?
Oder ist die Spur zum Täter darin zu finden, dass Heidrun schon länger engagiertes Foodsharing betrieb und jede Woche einen Tisch mit Lebensmitteln ausbreitete, die sie vor der Mülldeponie rettete und Kinder aus der Nachbarschaft gern zugriffen. Was für zwei der Kinder aus der Nachbarschaft nicht folgenlos für ihre Gesundheit blieb...
Die Polizei versucht, den vertrackten Fall zu lösen und kommt bei den Recherchen nicht richtig voran. Da kommt wieder einmal das Paar Rosa und Sebi Fink ins Spiel, das es trotz der Arbeit in ihrer Pension nicht lassen kann, (hauptsächlich Rosa), bei den Ermittlungen mitzumischen.
Dieser Wohfühlkrimi ist wieder ein Lesegenuss, nicht zuletzt wegen der herrlichen Nordseeatmosphäre. Dieser 4. Band in der Reihe ist absolut lesenswert und die perfekte Lektüre, nicht nur für die Sommermonate.
Die ersten drei Bände:
„Für die Katz“
9783492504485
„Aus der Puste“
9783492504493
„Des Pudels Kern“
9783492505666
Libby Page: Im Freibad
Rosemary ist eine ältere Dame, die ihr ganzes Leben in Brixton verbracht hat. Und sie nimmt die Veränderungen, die sich in diesem Ort auftun, wahr. Die Bücherei musste schließen. Der Gemüseladen existiert auch nicht mehr. Stattdessen ist da jetzt eine hippe Bar. Und jetzt soll auch noch das Freibad schließen, in dem Rosemary ihr ganzes Leben lang jeden Morgen geschwommen ist. Das muss verhindert werden, doch wie?
Kate ist aus London nach Brixton gezogen und fühlt sich sehr einsam. Sie berichtet für ihre Zeitung über das Freibad und das, obwohl sie sich nicht gerne im Badeanzug zeigt. Dabei lernt sie Rosemary kennen und sie werden beste Freundinnen. Gemeinsam versuchen sie, das Freibad zu retten. Wird es ihnen gelingen? Sie wünschen sich das sehr, da es mehr ist, als ein Ort ist zum Schwimmen. Es ist vielmehr das Herz der Nachbarschaft.
Ein liebevoller und bewegender Roman, der perfekt in die Sommerzeit passt und uns aufzeigt: „Wer sein Leben ändern will, muss auch mal außerhalb der vorgezeichneten Bahnen schwimmen.“
Anne Berest: Die Postkarte
In diesem autobiografischen Roman bekommt die Autorin im Januar 2003 eine Postkarte zugeschickt, mit nur 4 Namen versehen. Sie reagiert zunächst verstört auf die Postkarte, denn es steht kein Absender und keine Unterschrift darauf.
Als sie ihre Mutter fragt, was es mit den 4 Namen auf sich hat, erzählt diese ihr die Geschichte der 4 Personen, die Angehörige der Familie Rabinowicz waren. Sie wurden 1941 in Auschwitz ermordet. Trotzdem ist Anne noch sehr zurückhaltend, bis ihre kleine Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt und sie sich entschließt, die Familiengeschichte der Rabinowcz nachzuforschen.
Dazu erhält sie Unterstützung von einem Privatdetektiv und einem Kriminologen. Daraus ist dieses großartige Buch entstanden, dass in meinen Augen absolut lesenswert ist und eine weitere wichtige Geschichte ist, die dazu beiträgt, das Thema nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Volker Weidermann: Mann vom Meer
Thomas Mann und die Liebe seines Lebens
Woher kam diese Leidenschaft? Vielleicht daher, dass seine Mutter eine glückliche Kindheit erlebt hat - in einem großen, hellen Haus am Meer im brasilianischen Urwald. Mit 7 Jahren kommt sie nach Travemünde. Die Sehnsucht aber nach dem wundervollen Ort in Brasilien bleibt.
Thomas Mann wächst in Lübeck an der Ostsee auf, aber es zieht ihn in den Süden. Sobald er kann, geht es dorthin. Regelmäßig zieht es ihn nach Italien ans Mittelmeer. Er verliebt sich in junge Männer und erlebt spannende Abenteuer. Aufgrund der Konventionen geht er eine Ehe mit Katia ein und gründet mit ihr eine Familie.
Als sich Anfang der 1930er-Jahre die politischen Verhältnisse in Deutschland ändern, fällt er eine schwere Entscheidung. Obwohl Deutschland seine Heimat, seine Identität und seine Herkunft ist, geht er mit seiner Familie ins Exil.
Erst in die Schweiz und dann später in die USA nach Kalifornien. Dort wird Thomas Mann nochmal ein anderer Mensch. Er kämpft gegen Hitler, setzt sich für Demokratie und Freiheit ein, nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an und bleibt bis zu seinem Tod dort.
Danach wird das Vermächtnis von Thomas Mann fortgelebt von Elisabeth, seiner Lieblingstochter, die als Meeresforscherin in ihrer utopischen ozeanischen Politik weltweit Anerkennung findet.
Es ist die Geschichte eines deutschen Jahrhunderts. Die Biografie über Thomas Mann und seine Familie, vor allem über eine große Leidenschaft – das Meer.
R. C. Sherriff: Zwei Wochen am Meer
Die Familie Stevens, bestehend aus Mr. und Mrs. Stevens, Mary, Dick und Ernie macht sich auf, um wie die letzten 20 Jahre auch, die zwei Urlaubswochen in Bognor zu verbringen.
Bognor ist ein idyllischer Ort an der englischen Küste.
Auf den ersten Blick passiert in diesen zwei Wochen scheinbar nichts Außergewöhnliches. Die Familie verbringt die Tage am Strand, macht ihre alljährlichen Ausflüge an die bekannten Orte und genießt die Zeit dort. Allerdings gibt es immer wieder kleine Situationen, die diese zwei Wochen dennoch zu etwas Außergewöhnlichem machen. Gerade dies sorgt dafür, dass eine Spannung in der Luft liegt, die einen das ganze Buch über begleitet. Es lohnt sich, das Buch von der ersten bis zur letzten Seite zu lesen. Eine Wiederentdeckung aus dem Jahr 1931, die aber zeitlos ist und zudem ein Roman, der eine wunderbare Sommerlektüre darstellt.
Sommersturm von Julia Bruns
Im zweiten Fall vom Amalfi-Krimi mit dem Capitano und der Sekretärin Claretta Lepore wird ein Ehepaar in einem Hotel erschossen aufgefunden. Bei den Ermittlungen gerät ein Niederländer unter Verdacht, der mit diesem Ehepaar krumme Geschäfte gemacht haben soll und die dem Ehepaar möglicherweise zum Verhängnis geworden sind.
Doch die Geschichte zeigt, dass nichts so ist wie es scheint. Es kommt heraus, dass es ein wichtiges Detail gibt, was die Ermittlungen in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Ein wunderbarer Krimispaß mit immer wieder schönen Anekdoten, die der tote Ehemann der Claretta im Geiste von sich gibt.
Perfekt für den Sommer, empfohlen von Alexander Schuster
Sharon Gosling: Lighthouse Bookshop
Wir befinden uns in einem kleinen Dorf in Schottland mitten auf dem Festland.
Dort steht eine wunderbare Attraktion und zwar ein Leuchtturm.
Und im Inneren dieses Leuchtturms befindet sich ein Antiquariat.
Hier, umgeben von vielen alten Büchern hat Rachel vor ein paar Jahren einen Neuanfang gewagt und auch Freunde gefunden. Die Tage verbringt sie mit Literatur, Kaffee und Shortbread.
Ihr Chef Cullen und sein Freund Ron spielen Schach und sie bekommt immer wieder mit, wie sich die Stammgäste Edie und Ezra, in die Haare kriegen und sie den Streit schlichten muss.
Diese kleine Gemeinschaft bekommt Zuwachs, als ein Mädchen namens Gilly auftaucht. Sie ist eine Ausreißerin auf der Suche nach Unterschlupf. Und dann ist da noch Toby. Ein ehemaliger Kriegsreporter, der in dem Antiquariat einen Ort zum Schreiben findet.
Als Cullen völlig unerwartet einen Herzinfarkt erleidet und im Krankenhaus stirbt stellt sich die Frage: Was passiert mit dem Leuchtturm? Wie geht es für das Antiquariat und die kleine Gemeinschaft weiter? Und vor allem was hat es mit der Botschaft auf sich, die Cullen kurz vor dem Tod Rachel am Krankenbett zukommen ließ? Das Leben dieser Gemeinschaft wird nicht mehr so sein wie vorher.
Eine wunderbare Geschichte mit Liebe zur Literatur, zu den Menschen dort und mit einer spannenden Dramaturgie im Laufe des Buches. Dieses Buch wird von mir wärmstens empfohlen.
Titus Müller: Der letzte Auftrag
Im spannenden Finale der Trilogie um die Agentin Ria Nachtmann muss sie ein letztes Mal tätig werden.
Wir schreiben das Jahr 1989. Es steht das 40-jährige Jubiläum der DDR an und da wollten Honecker & Co. sich nur von der besten Seite zeigen. Doch dieser Schein bekam Risse, als eine Gruppierung zu Protesten aufrief.
In dieser Gruppierung waren unter anderem Michael und Annie. Sie ist die Tochter von Ria Nachtmann.
Diese Gruppierung hatte das Ziel Missstände vor allem im Bezug auf die zuletzt gelaufene Wahl in der DDR aufzudecken und gleichzeitig die Bevölkerung wachzurütteln. Und die Proteste zeigten Wirkung. Viele Leute sind auf die Straße gegangen und das rief die VoPo auf den Plan, die diese Aufstände mit Gewalt niederschlagen wollten. Diese Ereignisse dokumentierten Annie und Michael in einem Video und machten dieses öffentlich über die Tagesschau.
Was sie allerdings nicht ahnten: hinter diesem Dokument sind auch Leute von der KGB hinterher, unter anderem ein gewisser Vladimir Putin. Sie werden also sowohl von der DDR, als auch von der KGB gejagt. Und da ist dringend Hilfe nötig und diese kommt in Form von Ria Nachtmann. Wird es ihr gelingen die Tochter aus dieser misslichen Lage zu befreien?
Ingke Brodersen: Lebewohl, Martha
In diesem eindringlichen Buch erzählt die Autorin Geschichten von 24 Menschen, größtenteils jüdischer Herkunft, die Ende der 1930er bis Anfang 1940er-Jahre in der Berchtesgardener Straße 37 in Berlin wohnten.
Das Besondere daran ist, dass es das Haus ist, in dem Ingke Brodersen heute selbst lebt.
Sie beschreibt, wie den Menschen damals Stück für Stück die Rechte beschnitten wurden, sie Hab und Gut verloren und sie entweder in unterschiedliche Konzentrationslager deportiert wurden oder es ihnen rechtzeitig gelang, der Tyrannei zu entkommen. Doch auch nach dem Ende des Krieges hörten die Schikanen nicht auf: Die Überlebenden bzw. Hinterbliebenen der Opfer versuchten Entschädigungen zu bekommen.
Jahrelang sträubten sich die deutschen Behörden, da auch nach Ende des 2. Weltkriegs Altnazis und an den Verbrechen Beteiligte weiterbeschäftigt wurden.
Es dauerte sehr lange, bis es wirklich zu Entschädigungszahlungen kam. Die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit stand in Deutschland nicht auf der Tagesordnung. Auch das beschreibt Ingke Brodersen sehr eindrücklich.
Ein wichtiges Buch, das im Gedächtnis bleibt!
Mathijs Deen: Der Taucher
Im zweiten Fall um den Ermittler Liewe Cupido wird an einem lang verschollenen Wrack ein toter Taucher aufgefunden. Es handelt sich um Jan Matz und er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder. Allerdings war es um das Verhältnis der Familie nicht zum Besten bestellt.
Das Ehepaar befand sich in der Scheidungsphase und eines der beiden Kinder hat oft mit der Polizei zu tun.
Im Laufe der Ermittlungen stellt sich das Bild so dar: Jan Matz war ein leidenschaftlicher Taucher, der alte Wracks aufgesucht hat um Schätze zu finden, die er zu Geld machen konnte. In dem Wrack, an dem er tot aufgefunden wurde, befand sich eine große Menge Kupfer.
Was wollte Jan Matz mit dem ganzen Kupfer? Und da er das nicht alleine aus dem Wrack rausholen konnte, stellt sich die Frage: Wer hat ihm dabei geholfen und was ist ihm letztendlich zum Verhängnis geworden?
Dieser Frage geht Liewe Cupido auf den Grund und als er dem Täter immer näher kommt, entwickelt sich der Fall so, dass Väter und Söhne der betroffenen Familien versuchen, einander zu beschützen, und das bis zum Äußersten.
Verweis auf den 1. Fall:
„Der Holländer“
Rowohlt Verlag
14 €, 9783499011672
Nina George: Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
Der Buchhändler Jean Perdu zog vor vier Jahren mit seiner Frau Catherine in die Provence und verließ sein geliebtes Bücherschiff „Pharmacie Littéraire. Eine Sache lässt ihm aber keine Ruhe und zwar hat der Schriftsteller Jose Saramago eine letzte Bitte an ihn ausgesprochen und die führt ihn wieder dahin wo sein Herz wirklich hingehört und zwar zu den Büchern und der Aufgabe Menschen über Bücher zusammenzubringen.
Er entschließt sich mit dem Schwiegersohn Max Jordan das Bücherschiff wieder zu reaktivieren und von der Provence nach Paris zu reisen.
Und diese Reise wird Jean Perdu nie in seinem Leben mehr vergessen.
Und dieses Buch werde ich auch nicht mehr vergessen, denn jeder, der Bücher und Literatur liebt, wird sich in diesem Buch wiederfinden. Es gibt zu allen Kapiteln einen Auszug aus der großen Enzyklopädie der Kleinen Gefühle -
Nachschlagewerk für Buchhändler/-innen und andere literarische Pharmazeuten von A-Z
Bernhard Jaumann: Banksy und der blinde Fleck
Die Kunstdetektei von Schleewitz steht vor einem rätselhaften Fall.
Jemand hat auf verschiedenen Plätzen Rattenbilder gesprayt und zwar im Stil des berühmten Künstlers Banksy. Könnte es sein, dass der echte Banksy sich in München aufhält und sein Unwesen treibt?
Oder versucht jemand, ihn zu kopieren um so Aufmerksamkeit zu erregen?
In diesem Wirrwarr um Banksy und seine Bilder versucht die Kunstdetektei Licht ins Dunkel zu bringen. Kommt sie tatsächlich auf die Spur des echten Banksy oder sitzt sie einem Trittbrettfahrer auf?
Ein künstlerischer und clever eingefädelter Kriminalroman, den ich sehr empfehlen kann.
Rachel Elliott: Flamingo
Daniel Berry ist der Hauptprotagonist in dieser skurrilen und herzerwärmenden Geschichte. Eines Morgens verliert Daniel plötzlich alles, was sein Leben bis dahin ausgemacht hatte: Seine Verlobte verlässt ihn und er bekommt die fristlose Kündigung.
Mit nichts steht er allein auf der Straße.
Mit nichts? Nicht ganz. Er hat ein kleines Keramikschaf dabei und auf einem Vorstadtrasen in Norfolk entdeckt er drei Flamingos, die in ihm schöne Erinnerungen an eine glückliche Vergangenheit wecken.
Diese Vergangenheit verbindet seine Kindheit mit Mama Eve und der Nachbarsfamilie, mit denen sie eine schöne Zeit verbrachten. Was man allerdings noch nicht ahnt: Es braut sich etwas zusammen, das diese glücklichen Erinnerungen auf eine harte Probe stellen wird. Es betrifft die Mütter der beiden Familien. Ein Buch, das ich aufgrund der herzerwärmenden Charaktere darin sehr empfehlen kann.
Farina Eden: Geteiltes Land
Wir schreiben das Jahr 1961. Die Geschichte spielt in Ostberlin und es dreht sich um folgende Familie in diesem Buch:
Lotte, ihre Schwester Elise und die beiden Kinder Gesine und Sonja.
Sonja leidet darunter, dass der Vater nicht bei der Familie ist. Sie möchte unbedingt zu ihm nach Westberlin. Sie scheut auch nicht vor einem Gedicht in der Schule zurück, das die DDR in Misskredit bringt. Und da muss Tante Elise behilflich sein. Sie hat etwas mit dem Direktor an der Schule laufen und versucht so, das Schlimmste für Sonja abzuwenden. Diese Gemengelage wird noch komplizierter, als Elise einen Mann namens Kuno kennenlernt und sich in diesen Mann verliebt. Doch Kuno entpuppt sich als Spitzel, der zur Geschichte "Sonja" mehr wissen möchte. Eine heikle Angelegenheit für Elise. Sie möchte Kuno glücklich machen, gleichzeitig aber nicht ihre Familie verraten. Kommt sie aus diesem Dilemma heraus?
Die 19-jährige Gesine hingegen hat im Moment schönere Gedanken. Sie hat sich in Peter verliebt, der aus Westberlin kommt. Das Paar verbringt so viel Zeit wie möglich miteinander und im Überschwang der Verliebtheit wird Gesine von Peter schwanger.
Die Hauptprotagonisten ahnen nicht, dass sich in Berlin etwas Einschneidendes anbahnt, das die Stadt trennen wird. und damit auch die Beziehung zum Freund bzw. zum Vater.
Der Preis ist weit mehr als nur die Freiheit.
Lioba Werrelmann: Tod in Siebenbürgen
In diesem beschaulichen Kriminalroman wird der erfolgreiche Investigativjournalist Paul Schwartzmüller mit der Vergangenheit konfrontiert. Seine Wurzeln liegen in Rumänien und er macht sich auf den Weg nach Siebenbürgen, um das Erbe seiner verstorbenen Tante anzutreten. Das Erbe beinhaltet einen Bauernhof, der in einem ziemlich maroden Zustand ist. Er möchte diesen Bauernhof schnell loswerden, doch dieses Unterfangen wird zu einem komplizierten Akt. Die mysteriöse wie anziehende Maia, die auf dem Bauernhof lebt, ist gar nicht gut auf Paul zu sprechen und auch sonst schlägt ihm wenig Begeisterung entgegen. Einzig Sorin, Pauls Freund aus Kindheitstagen empfängt ihn herzlich.
Und dieser wird zum Hauptverdächtigen, als auf dem sagenumwobenen Dracula-Schloss ein Tourist tot aufgefunden wird. Paul stellt selbst Ermittlungen an. Er wird dabei mit seiner eigenen Familiengeschichte konfrontiert. Ein spektakulärer Mord, ein kauziger Ermittler und ein Land, das viele Überraschungen bereithält.
Peter Stamm: In einer dunkelblauen Stunde
In diesem wunderbaren Roman geht es um das Leben des bekannten Schweizer Schriftstellers Richard Wechsler. Es soll ein Dokumentarfilm über ihn entstehen.
Doch dieses Projekt gestaltet sich schwieriger als gedacht. Wechsler taucht zu den vereinbarten Terminen nicht auf und der Film droht zu scheitern.
Doch was die Regisseurin Andrea noch nicht ahnt: Diese Geschichte wird Andrea trotz des schwierigen Starts nicht mehr loslassen. Sie begibt sich auf Spurensuche und wird fündig in den Büchern von ihm. Dort gibt es einen kleinen Hinweis auf eine alte Jugendliebe, die heute noch dort leben könnte. Ein Buch über eine spannende Persönlichkeit mit vielen überraschenden Facetten.
Dorota Maslowsky: Bowie in Warschau
David Bowie steigt in Warschau aus dem Zug. Wir schreiben Mai 1973. Die Poplegende betritt einen Buchladen und kauft Platten mit polnischer Volksmusik, die ihn später zum Song «Warszawa» inspirieren. Mit dieser wahren Begebenheit beginnt Dorota Maslowskas Roman, in dem auf vergnügliche Weise Pop und Sozialismus zusammenkommen. Bowie bringt in Warschau gleich eine ganze Lawine an Verwechslungen und skurrilen Verwicklungen ins Rollen: Der Inhaber der Buchhandlung, selbst verhinderter Schriftsteller, glaubt, in Bowie seinen Erzfeind, den Erfolgsautor Krempinski, zu erkennen. Der sensible Polizist Kretek hält den jungen Mann mit der Haartolle für den «Damenwürger», der gerade die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Und mittendrin die Buchhändlergehilfin Regina. Sie ist frisch von der Uni verwiesen, rebelliert gegen ihre Mutter und versucht ihren wurstfingrigen Verehrer loszuwerden und stürzt sich fast in die Weichsel. Alle schlagen sich mit verdrängten und offenen Begierden, Neid und Ausbruchsfantasien herum - bis David Bowie auftaucht und alles auf eine komische Katastrophe zusteuert.
Ein wunderbar komisches und humorvolles Buch mit interessanten und trickreichen Wendungen.
Natascha Bub: Ein Bild von einer Frau
Die Handlung dieses wunderbaren Romans beruht auf einer wahren Begebenheit. Eine Journalistin wird durch einen besonderen Schnappschuss von Greta Garbo weltberühmt. Sie hat daraufhin ein großes Ziel: Ihr soll es gelingen, von Ernest Hemingway ebenfalls einen besonderen Schnappschuss hinzukriegen. Sie reist dafür nach Kuba, um Ernest Hemingway in seiner Heimat zu besuchen.
Dieser Trip löst allerdings eine Achterbahn der Gefühle bei ihr aus und es wird schwieriger, als sie sich das vorgestellt hat. Wird es ihr trotzdem gelingen?
Freuen Sie sich auf ein spannendes Katz- und Mausspiel zwischen den beiden.
Alex Beer: Felix Blom - Der Häftling aus Moabit
In diesem clever und spannend eingefädelten Kriminalroman versucht Felix Blom nach seiner dreijährigen Haftstrafe in Moabit wieder auf die Beine zu kommen. Er kommt in einer Detektei unter, die von einer Frau geführt wird. Und der erste Fall hat es gleich in sich. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und jedes Opfer hat kurz vor seinem Tod eine Botschaft bekommen. Sie lautet:
„In 30 Stunden musst du eine Leiche sein“. Was treibt den Täter zu diesen Taten und warum?
Ein Buch für alle, die gern Volker Kutscher lesen - sie werden Alex Beer mit der neuen Reihe lieben.
Laura Imai Messina: Die Telefonzelle am Ende der Welt
Dieses Buch erzählt die besondere Geschichte einer Telefonzelle, die es wirklich gibt. Sie steht in Japan am Hang des Kujirayama.
Angehörige, die ihre geliebten Menschen durch den Tod verloren haben, können in dieser Telefonzelle anrufen, dabei ihre Gedanken und Gefühle teilen, die dort einen wunderbaren Platz finden.
So kommt auch die junge Radiomoderatorin Yui an diesen Ort, da sie 2011 im Tsunami ihre Mutter und ihre kleine Tochter verloren hat und lernt den Arzt Takeshi kennen. Sie nähern sich an und aus einer anfänglichen Freundschaft wird Liebe und sie schöpfen neuen Mut.
Ein besonderes Buch und eine wunderbare Empfehlung von Alexander Schuster!
Ralf Langroth: Die Akte Adenauer
Im März 1945 ist Philipp Gerber, Anfang 30 mit anderen als Angehöriger des militärischen Geheimdienstes CIC (Counter Inteligence Corps) unterwegs, um jemanden aus einem Bunker zu holen. Dieser Mann möchte aber folgen, und so sagt Philipp Gerber folgendes: „So leicht können Sie sich nicht entziehen. Deutschland braucht Sie in dieser schweren Stunde, Herr Dr. Adenauer“
Acht Jahre später:
Das Rheinland wird zu einem Kessel der Weltmächte.
Das BKA entsteht und Philipp Gerber wird zum Kriminalkommisar im BKA berufen. Und der erste Fall wird schon zu einer Bewährungsprobe, denn er muss den Mordfall an seinem Vorgänger aufklären. Dabei begegnet er der jungen Frau Eva Herden, die als Journalistin einer Zeitung gegen gewisse politische Richtungen des Kanzlers steht und das auch kund tut. Sie tun sich zusammen, um die Hintergründe aufzuklären.
Als weitere Morde und Anschläge geschehen verdichten sich die Anzeichen, dass es eine Organisation gibt, die sich „Wölfe Deutschlands“ nennt und sie den Plan verfolgen einen ranghohen Politiker der gegnerischen Partei des Kanzlers Adenauer auszuschalten. Als das in die Kreise des Kanzlers kommt, wird Gerber von Adenauer höchstpersönlich mit der Bitte betraut diese Person zu schützen. Und er tut es mit Nachdruck, denn er sagt: „So leicht können Sie sich nicht entziehen. Deutschland braucht Sie in dieser schweren Stunde, Herr Gerber“.
Es ist der Auftakt der Philipp Gerber-Reihe, die politische Ereignisse des Nachkriegsdeutschlands bis in die heutige Zeit mit ihren ungeklärten Ereignissen in den Mittelpunkt stellt.
Ein mitreißender, spannender und unglaublich tiefgehender Politthriller, der sehr zu empfehlen ist!
Chen Jiatong: White Fox (Band 1) - Der Ruf des Mondsteins
Der Auftakt einer spannenden, liebevollen, ans Herz gehenden Tierfantasy.
Dilah, ein Polarfuchs, hat den sehnlichen Wunsch ein Mensch zu werden. Als ein Jäger Dilahs Eltern tötet, bekommt Dilah, als seine Mutter stirbt, ein besonderes Vermächtnis geschenkt: ein Mondstein. Dieser weist Dilah den Weg und der könnte seinen Wunsch in Erfüllung gehen lassen. Doch er muss sich vor kaltblütigen Menschen in Acht nehmen. Die Natur ist aber auch unberechenbar und es gibt feindliche Clans, die es auf Dilah abgesehen haben und an diesen Mondstein möchten. Ein Geheimnis, das es mit dem Leben zu beschützen gilt.
Kira Gembri: Die Schule der Wunderdinge (1). Hokus Pokus Kerzenständer
Der Auftakt einer neuen magischen Kinderbuch-Reihe.
Tilly Bohnenstängel kommt neu auf eine Schule, die sich allerdings bald als keine gewöhnliche Schule herausstellen sollte. Denn es ist die Schule der Wunderdinge und Tilly kann auch in diesem Kreis aufgenommen werden, wenn es ihr gelingt einen magischen Gegenstand zu beschützen. Als sie einen Kerzenständer als Gegenstand bekommt, hält sich die Freude in Grenzen.
Kaum fängt sie an, sich langsam an diesen Kerzenständer zu gewöhnen, kommt es zur Katastrophe. Der Kerzenständer verschwindet spurlos und der einzige Hinweis, den Tilly und ihre Freunde Pip und Nico haben ist ein rauchige SOS!
Lisa Graf: Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben
ie Saga um den legendären Aufstieg des Feinkostladens Dallmayr beinhaltet sehr viel mehr als nur den berühmten Kaffee.
Dieser Feinkostladen bot und bietet auch heute noch sehr viel mehr. Das zeigt schon der Auftakt dieser vielversprechenden Saga.
Wir schreiben das Jahr 1897. Anton und Therese Randlkofer führen einen sehr gut laufenden Feinkostladen in der Dienerstraße in München. Es gehen die Gutsituierten ein und aus, probieren qualitativ erlesene Pralinen, honigsüße Früchte und nicht zu vergessen den exquisiten Kaffee vom Dallmayr. Jeder möchte dort gerne Kunde sein.
Doch dieser glanzvolle Schein und Aufstieg dieses Imperiums droht ein Ende.
Anton Randlkofer stirbt plötzlich und unerwartet an einer schweren Krankheit. Therese muss versuchen Dallmayr auf Erfolgskurs zu halten. Doch es gibt Leute, die ihr das Imperium abspenstig machen wollen. Da haben wir den Bruder Max, der es nicht akzeptieren will, dass er nicht berücksichtigt worden ist und als ob das nicht schon herausfordernd genug wäre, gibt es da ein Familiengeheimnis, welches die Situation nicht einfacher macht.
Es geht um Balbina, die Haushälterin in der Familie und Anton hatte dort eine gewichtige Rolle dabei. Und die Sorge wegen des Geheimnis in Bezug auf Balbina ist berechtigt, denn Hermann, ihr Sohn, der ein wichtiger Bestandteil des Dallmayr ist und Balbina sind sehr vertraut miteinander.
Warum versucht Therese das um jeden Preis zu verhindern und kann es gelingen das Imperium Dallmayr weiter so laufen zu lassen, wie sie sich das vorstellt?
Ein Buch, das viel Zündstoff verspricht und eine absolut lohnenswerte
Empfehlung ist.
Hendrikje Balsmeyer, Peter Maffay: Anouk, die nachts auf Reisen geht (Anouk 1)
In diesem wunderschönen Kinderbuch von Peter Maffay und Hendrikje Balsmeyer, illustriert von Joelle Tournolias haben wir 7 spannende Geschichten.
Anouk ist ein Mädchen, das absolut liebenswert und hilfsbereit ist.
Es gibt aber eine Sache, die sie gar nicht mag, nämlich „schlafen gehen“. Doch seit kurzem ist das anders, weil sie Nacht für Nacht ein Abenteuer erlebt. Ob im Zirkus, im Eis, auf einem Piratenschiff, auf der Bühne oder auf einem Bauernhof.
Sie findet überall Freunde und hilft ihnen dabei Probleme zu lösen. Gilt es Ängste zu überwinden oder Lampenfieber zu bekämpfen, immer hat Anouk eine Idee.
Als sie diese Erlebnisse jeweils am darauffolgenden Tag ihren Eltern erzählt, kommt immer der Satz: „Das hast du alles nur geträumt“. Aber Anouk weiß, das stimmt nicht und sie hat immer einen kleinen Beweis dafür.
Eine wunderschöne und von Herzen kommende Empfehlung!

Alexander Schuster
Buchhändler
Spezialgebiet: Belletristik,Sachbuch
In meiner jungen Berufslaufbahn als Buchhändler weiß ich eines sicher sagen zu können:
Ich habe meinen absoluten Traumberuf und meine Berufung gefunden und lebe sie jeden Tag aufs Neue. Die Leidenschaft fürs Lesen habe ich während der Schulzeit entdeckt. Dort gab es eine tolle Lehrerin, die damals mit mir und den anderen Schülern in der Klasse ein Leseförderprojekt ins Leben gerufen hat, in dem jeder Schüler einmal im Monat ein Buch lesen und der Klasse vorstellen durfte. Zwei Jahre später gründete sich der Leseclub „Do it – read a book“ und das hat die Leidenschaft für das Lesen weiter gestärkt. Nach meiner Schulzeit hatte ich das Glück, bei der Buchhandlung Marabu in Wermelskirchen einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Mir wurde bald klar, dass ich gekommen bin, um in diesem Beruf zu bleiben!
Nun habe ich die Leitung der Buchhandlung Nettesheim übernommen. Es ist mir eine Freude, jeden Tag mit meinem Team in der Buchhandlung zu sein und für unsere Kund*innen das passende Buch oder Geschenk zu finden. Auch schwierigste Aufträge nehme ich gern an und versuche, für jeden das Bestmögliche zu erreichen. Meine Freude am Buch teile ich gern mit meinem Team und vor allem mit Euch und Ihnen.