Ann-Helén Laestadius: Das Leuchten der Rentiere

Elsa ist Samin und lebt in einer Hirtenfamilie in Lappland.
Die Hirten sind sehr eng mit ihren Rentieren verbunden und so ist es ganz normal, dass Elsa ein eigenes Rentier halten darf.
Als sie 9 Jahre alt ist, passiert die große Tragödie: ihr Rentierkalb wird auf bestialische Art und Weise getötet und der Täter zwingt Elsa, die alles beobachtet hat, zu schweigen. Er droht ihr, dass sie ansonsten ihres Lebens nicht mehr froh werde.
Die Polizei schert sich nicht wirklich um diese und andere Tötungen von Rentieren und legt sie als Diebstahl schnell zu den Akten.
Dieses dunkle Geheimnis trägt Elsa ihre ganze Kindheit hindurch mit sich herum, bis sie zu einer jungen Frau heranwächst.
Immer mehr hat sie das Gefühl, dass sie etwas gegen diese Umstände tun muss. So macht sie die Details einer solchen Tötung öffentlich, erntet dafür aber viel Kritik und Gegenwind. Einerseits natürlich von den Tätern, die an solchen Tötungen Geld verdienen aber andererseits auch von Teilen ihrer Familie und ihrem Umfeld. Denn es herrscht große Angst, dass das öffentliche Anprangern der Tötungen den Konflikt zwischen Samen und Nicht-Samen verschärft.
Menschen und vor allem Kinder samischer Herkunft leiden ganz besonders unter diesem Konflikt. Trotzdem lässt Elsa sich nicht beirren und bleibt hartnäckig. Sie möchte Gerechtigkeit für die Rentiere!
Wird sie es schaffen, dass dem Schutz der Rentiere endlich ein größerer Stellenwert beigemessen wird?

Mein erstes großes Highlight 2024, weil die Geschichte so eine besondere Atmosphäre schafft, der man sich nicht entziehen kann.
Dazu lernt man die samische Kultur kennen, die hierzulande eher unbekannt ist.
Ein trotz des ernsten Themas wunderschönes und spannendes Buch.