Isabel Allende: Der Wind kennt meinen Namen

1938: Samuel Adler ist 6 Jahre alt als sein Vater und die Familie alles verliert, weil die Nazis Österreich eingenommen haben und sie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft der schlimmsten Willkür ausgesetzt sind.
In ihrer größten Verzweiflung trifft Samuels Mutter eine für eine Mutter unfassbar schwere Entscheidung. Sie verschafft ihrem Sohn einen Platz in einem Kindertransport, der ihn nach London bringen wird. Samuel macht sich also allein auf die Reise, außer einer Garnitur Wechselkleidung und seiner Geige hat er nichts bei sich - die Last der Einsamkeit und Ungewissheit wird ihn ein Leben lang begleiten.
Nach dem Krieg macht er sich mit seiner Geige auf den Weg nach Amerika, um die Facetten des Jazz, der in dieser Zeit aufkommt, zu erleben.
Er lernt Nadine kennen, eine spannende Frau, die aber von ihrem Naturell her komplett anders ist als er selbst. Sie wird sein Leben völlig auf den Kopf stellen.

2019:
Acht Jahrzehnte später versuchen Anita Díaz und ihre Mutter, der Gewalt in El Salvador zu entkommen und in den Vereinigten Staaten Zuflucht zu finden. Doch ihre Ankunft fällt mit der neuen brutalen Einwanderungspolitik von Donald Trump zusammen: Die siebenjährige Anita wird an der Grenze von ihrer Mutter getrennt und landet in einem Lager. Allein und verängstigt, weit weg von allem, was ihr vertraut ist, sucht sie Zuflucht in Azabahar, einer magischen Welt, die nur in ihrer Fantasie existiert. Wie aber soll sie zurückfinden zu ihrer Mutter? Das versuchen Frank und Serena, zwei weitere wichtige Figuren in dieser Geschichte, zu ermöglichen. Frank ist Rechtsanwalt und eigentlich mit anderen Themengebieten vertraut, aber als er Serena kennenlernt, die schon länger mit Anita zu tun hat, und sich in sie verliebt, beschließt er, sich des Falles Anitas anzunehmen und versucht, die Mutter wieder zu ihrer Tochter zurückzubringen.
Gelingt es den beiden und wird es ein gutes oder schlechtes Ende für Anita und ihre Mutter geben?

Die beiden Geschichten, die zu unterschiedlichen Zeiten spielen, die sich im Laufe des Buches mehr und mehr miteinander verflechten und am Ende zusammengeführt werden, ergeben ein spannendes Buch. Das Thema Flucht spielt bei beiden eine wichtige Rolle, aber auch Liebe und Menschlichkeit in schlimmsten Zeiten. Teile der Geschichte basieren auf realen Geschehnissen.

Es ist nicht das stärkste Buch von Isabel Allende, aber definitiv lesenswert und ein wunderbares Buch.